Doppelte Gefahr fürs Herz Licht plus Smog steigern kardiovaskuläres Risiko
Erhöhte nächtliche Lichtemissionen verstärken die kardiovaskulären Effekte von Feinstaub und Stickstoffoxiden.
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Nicht nur Luftverschmutzung, sondern auch nächtliche Lichtemissionen erhöhen das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Todesfälle. Die Kombination beider Umweltfaktoren wirkt additiv und verstärkt die gesundheitlichen Folgen deutlich, wie eine prospektive Kohortenstudie anhand von Daten der UK Biobank ergab.
Analysiert wurde die Exposition gegenüber Feinstaub, Stickstoffoxiden und nächtlicher Beleuchtung anhand von Wohnortdaten und Satellitenmessungen. Die über 416.000 Teilnehmenden wurden in vier Expositionsklassen (niedrig bis schwer) eingeteilt und im Median fast 15 Jahre nachbeobachtet.
Das Risiko für KHK, Herzinsuffizienz, Arrhythmien und kardiovaskulären Tod stieg mit zunehmender Schadstoff- und Lichtbelastung stufenweise an. Dabei verstärkte die nächtliche Beleuchtung die negativen Effekte der Luftverschmutzung. Sie vermittelte bis zu 39 % des Zusammenhangs zwischen Luftverschmutzung und Herzinsuffizienz, bei KHK waren es knapp 25 %.
Eine Erklärung für die schädlichen Auswirkungen nächtlicher Lichtverschmutzung könnten der veränderte zirkadiane Rhythmus und eine verminderte Melatoninproduktion sein. Beides fördere die durch die Luftverschmutzung ohnehin verstärkte systemische Inflammation und den oxidativen Stress, mutmaßen die Forschenden.
Quelle: Zhang J et al. J Am Heart Assoc 2025; 14: e042835; doi: 10.1161/JAHA.125.042835