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Tomografie bei Onychomykose Nichtinvasive Methode erleichtert Diagnostik

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die LC-OCT eignet sich z.B. zum Einsatz nach befundloser Mikroskopie. Die LC-OCT eignet sich z.B. zum Einsatz nach befundloser Mikroskopie. © francescomou - stock.adobe.com
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Die Diagnose der Onychomykose basiert bisher auf Mikroskopie, Pilzkultur und PCR, seltener auch Histopathologie. Mit der Line-field optischen Kohärenztomografie (LC-OCT) steht eine nichtinvasive Methode zur Verfügung, die die Vorteile der optischen Kohärenztomografie (OCT) mit der konfokalen Mikro­skopie vereinigt.

Kollegen aus Dresden untersuchten sechs befallene Fingernägel und 15 befallene Zehennägel via LC-OTC zusätzlich zur Standard-Diagnostik, so Dr. Sarah Hobelsberger­ und Kollegen vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden. 

Irreguläre Oberfläche spricht für Pilzbefall

Fast alle Nägel wiesen in der OCT pilzverdächtige Veränderungen auf, dazu gehörten eine irreguläre Oberfläche, eine unregelmäßige Anordnung unterschiedlich großer Korneozyten und eine höhere Dicke. In einer zweiten Gruppe aus zehn gesunden Nägeln war dagegen ein regelmäßiges Korneozytenmuster und eine normale Oberfläche bei unauffälliger Dicke zu erkennen. Hyperreflektive Flecken waren kein diagnostisches Merkmal, da sie bei gesundem und krankhaft verändertem Nagelorgan auftraten. 

Hinsichtlich der pathologischen Veränderungen ließ sich kein Unterschied zwischen den einzelnen Erregern nachweisen. Für therapeutische Entscheidungen wird also weiterhin eine Kultur oder PCR benötigt. In der aktuellen Studie blieb in 11 von 21 Fällen mit PCR-gesichertem Pilz die Kultur negativ und in fünf Fällen war die Mikroskopie falsch- negativ. 

Die LC-OCT eignet sich also möglicherweise zur Identifikation von Patienten, die nach befundloser Mikroskopie und Kultur von einer erneuten Untersuchung profitieren würden. In jedem Fall ist sie eine wertvolle Ergänzung, die frühzeitig Ergebnisse liefert. Eventuell könnte die LC-OCT auch zur Kontrolle des Therapieerfolgs eingesetzt werden.

Quelle: Hobelsberger S et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; DOI: 10.1111/jdv.19233