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Plantarfasziitis Orthose, Taping oder Medikamente?

Autor: Sabine Mattes

Was hilft wirklich effektiv gegen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen am Fuß? Was hilft wirklich effektiv gegen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen am Fuß? © valiantsin – stock.adobe.com
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Schmerzen und Bewegungseinschränkungen quälen die Betroffenen mit Plantarfasziitis lange. Ob Hilfsmittel oder Medikamente scheinen einer Metaanalyse zufolge wenig gegen die Beschwerden ausrichten zu können.

Die vollständige Heilung einer Plantarfasziitis kann bis zu ein Jahr in Anspruch nehmen – eine Zeit, die für Patienten mit Einbußen in ihrer Lebensqualität verbunden ist. Doch was hilft wirklich effektiv gegen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen am Fuß? Eine Forschergruppe der Universität in Diamantina, Brasilien, erhoffte sich durch die Metaanalyse von 30 Kontrollstudien aus den Jahren 1998 bis 2022 eindeutige Antworten. Die eingeschlossenen Erhebungen beinhalteten Daten zu 17 verschiedenen Therapien, darunter sowohl pharmakologische als auch nicht-pharmakologische Ansätze wie z.B. Stretching, extrakorporale Stoßwellentherapie oder physisch unterstützende Maßnahmen in Form von Taping oder Orthosen.

Das Ergebnis der Analyse fiel größtenteils ernüchternd aus. In den gepoolten Daten aus vier Studien mit insgesamt 272 Teilnehmern schien der Einsatz von individuell angefertigten Orthosen kurzfristig messbare Effekte auf die Schmerzintensität zu haben. Auf einer 100-stufigen Skala konnte die Anwendung den Schmerzwert um 12 Punkte senken. Aufgrund von Ungenauigkeiten und Inkonsis­tenzen in den Daten sowie möglichem Bias stuften die Wissenschaftler die Aussagekraft ihrer Ergebnisse jedoch allenfalls als moderat ein.

Schmerzmittel sind offenbar wenig nützlich

Das Taping könnte die Schmerzintensität ebenfalls kurzfristig positiv beeinflusst haben – die Aussage sei allerdings noch weniger belastbar, räumen die Forscher ein. Die Frage nach der Langzeitwirkung verschiedener Therapien auf die Schmerz­intensität und der besten Hilfe bei Bewegungseinschränkungen musste infolge mangelnder Beweiskraft der Daten unbeantwortet bleiben. Auch zum Nutzen pharmakologischer Ansätze fanden die Kollegen aus Brasilien keine schlüssigen Hinweise­.

Quelle: Lourenço BM et al. Br J Sports Med 2023; DOI: 10.1136/bjsports-2022-106403