Therapiealternative bei HOCM Radiofrequenzablation so effektiv wie Myektomie

Autor: Dr. Sabine Debertshäuser

Die radiofrequenzbasierte Septumablation ist eine vielversprechende Behandlungsalternative für Patientinnen und Patienten. Die radiofrequenzbasierte Septumablation ist eine vielversprechende Behandlungsalternative für Patientinnen und Patienten. © peopleimages.com - stock.adobe.com

Die radiofrequenzbasierte Septumablation konnte in einer retrospektiven Analyse bei therapierefraktärer HOCM punkten. Das Verfahren war ebenso sicher wie die Myektomie als Goldstandard, führte aber zu deutlich weniger Komplikationen.

Die radiofrequenzbasierte Septumablation ist eine vielversprechende Behandlungsalternative für Patientinnen und Patienten mit schwerer obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie (HOCM). Das zeigte eine retrospektive Kohortenstudie, in der 81 Erwachsene mit therapierefraktärer HOCM und einem LVOT*-Gradienten ≥ 50 mmHg miteinander verglichen wurden. Die Betroffenen hatten sich zwischen 2012 und 2022 einer chirurgischen Myektomie (n = 33) oder einer Radiofrequenz(RF)-Septumablation (n = 48) unterzogen.

Die beiden Prozeduren erwiesen sich nach einem Jahr als vergleichbar effektiv, was die Reduktion des LVOT-Gradienten < 50 mmHg oder die Verbesserung der NYHA-Klasse auf I/II betrifft. Nach Myoektomie sank der mittlere Druckgradient von 108,6 mmHg auf 24,6 mmHg, nach RF-Ablation von 101,1 mmHg auf 43,3 mmHg. Das weniger invasive Verfahren schien allerdings insgesamt deutlich sicherer zu sein. Komplikationen traten bei 57,6 % der mit Myektomie Versorgten und bei 4,6 % der abladierten Patientinnen und Patienten auf. Die hohe Komplikationsrate nach Myektomie ließ sich überwiegend zurückführen auf Septumdefekte sowie die Notwendigkeit von Schrittmacher, Bluttransfusionen oder Dialyse wegen akuten Nierenversagens. 

* linksventrikulärer Ausflusstrakt

Quelle: Bruscky LVR et al. Open Heart 2025; 12: e003166; doi: 10.1136/openhrt-2025-003166