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Atemunterstützung Reha mit NIV-Maske?

DGP-Kongress 2024 Autor: Friederike Klein

Die NIV kann das Training von COPD-Patient:innen positiv beeinflussen. Die NIV kann das Training von COPD-Patient:innen positiv beeinflussen. © wavebreak3 – stock.adobe.com
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Beim Training fühlen sich Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) oft unbehaglich. Die dynamische Überblähung der Lunge und – bei hyperkapnischen Patienten – die steigenden CO2-Werte mit der resultierenden Dyspnoe bereiten ihnen Schwierigkeiten, wenn sie sich physisch anstrengen.

Um die Belastungstoleranz zu erhöhen und damit die Ergebnisse der Reha zu verbessern, wurde in Studien bereits mehrfach bei körperlicher Belastung eine nicht-invasive Beatmung (NIV) eingesetzt, berichtete Tessa Schneeberger vom Forschungsinstitut Pneumologische Rehabilitation an der Schön Klinik Berchtesgadener Land. Dabei konnten signifikante akute und klinisch relevante Effekte auf Dyspnoe und Ausdauer bei Patienten mit COPD gezeigt werden.

Schneeberger untersuchte mit Kollegen randomisiert und kontrolliert die Trainingseffekte der NIV in der Rehabilitation von Patienten mit schwerer COPD und etabliertem nächtlichem NIV-Bedarf bei chronischer Hyperkapnie. 13 Patienten führten ein Standard-Fahrradtraining durch, 13 weitere ein Fahrradtraining mit NIV. Im Durchschnitt absolvierten die Patienten zwölf Trainingseinheiten. In beiden Gruppen führte das Training zu einer signifikanten Verbesserung der Zeit beim Ausdauerradfahren, wobei die Belastungsdauer mit NIV stärker anstieg als in der Standardgruppe. Der Unterschied von im Mittel 105 Sekunden zwischen den beiden Gruppen war allerdings nicht signifikant.

Mit der NIV benötigten die Patienten bei ähnlicher Wattzahl weniger Pausen (35,3 s vs. 158,6 s) und gaben weniger Dyspnoe an. Das transkutan gemessene CO2 und die Sauerstoffsättigung verbesserten sich mit NIV ebenfalls signifikant. Die Dyspnoe nach der körperlichen Anstrengung war über alle Trainingseinheiten hinweg bei NIV-Nutzung signifikant geringer. Das resultierte in einer positiven Bewertung der NIV-Unterstützung beim Üben: Zwölf der 13 Patienten in der NIV-Gruppe gaben an, dass sie das Training gerne mit NIV fortsetzen möchten. Das war bei Patienten mit einer normokapnischen COPD, die nicht an eine nächtliche NIV gewöhnt waren, in einer Vorgängerstudie nicht so gewesen. Die Patienten, die eine NIV nicht gewohnt waren, fühlten sich von dem Handling überfordert und wollten das Training mit NIV zu Hause meist nicht weiterführen.

Quelle: 64. Kongress der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.)