Stillen & Kindesentwicklung Stillen senkt das Risiko für ADHS und Tourette

Autor: Sabine Mattes

Bekommen Säuglinge die mütterliche Brust, vermindert dies offenbar das Risiko, verhaltensbedingte Störungen wie ADHS und Tourette zu entwickeln. Bekommen Säuglinge die mütterliche Brust, vermindert dies offenbar das Risiko, verhaltensbedingte Störungen wie ADHS und Tourette zu entwickeln. © demphoto - stock.adobe.com

Eine US-Studie mit 40.000 Kindern zeigt: Muttermilch reduziert Verhaltensstörungen signifikant. Den stärksten Effekt hat eine Stillzeit von 15 Monaten.

Bekommen Säuglinge die mütterliche Brust, vermindert dies offenbar das Risiko, verhaltensbedingte Störungen wie ADHS und Tourette zu entwickeln. Auch auf das Auftreten von Ängsten und Depressionen ließ sich in einer Erhebung mit mehr als 40.000 US-amerikanischen Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren ein marginaler Einfluss erkennen.

Signifikant wurden die Assoziationen zu verhaltensbedingten und psychischen Störungen, wenn die Mütter zwischen 7 und 23 bzw. 24 Monaten lang stillten. Der Effekt verlief nicht linear und war bei jeweils rund 15 Monaten am stärksten ausgeprägt. Einen Zusammenhang zwischen Brusternährung und der späteren physischen Gesundheit der Kinder, z. B. in Bezug auf Allergien, Asthma, Arthritis, Epilepsie oder Diabetes, konnte das Autorenteam hingegen nicht feststellen. 

Die Auswertung beruht auf Daten des fragebogenbasierten National Survey of Children’s Health 2016 bis 2022. Die Angaben erfolgten durch die Eltern. 82 % der Frauen stillten ihre Kinder. Es wurde nicht unterschieden, ob die Mütter ihre Kinder ausschließlich anlegten oder teilweise zufütterten.

Quelle: Pan N et al. BMJ Nutri Prev & Health 2025; doi: 10.1136/bmjnph-2025-001175