Frage von Dr. Eva Kabel,
Frauenärztin,
Friedrichsdorf:
Wegen eines intraligamentären Myoms wurde bei einer Patientin im Oktober 2001 eine diagnostische Laparoskopie und einen Monat später eine vaginale Hysterektomie durchgeführt. Bei einer Kontroll-Laparoskopie wegen Unterleibsbeschwerden fand sich ein unauffälliger Situs nach Hysterektomie mit reizlosen Wundverhältnissen, ein chirurgisches Konsil war ebenfalls ohne Befund. Nach Entlassung bestanden jedoch weiterhin Beschwerden im gesamten Unterleib, insbesondere im Bereich des oberen Drittels des Septum rectovaginale; wo auch eine leichte relativ weiche Schwellung bestand. Der Druckschmerz war von vaginal stärker als von rektal. Eine Analvenenthrombose wurde vom Proktologen ausgeschlossen. Trotz Besserung des Zustands bestehen Druckschmerz und Befund im Septum rectovaginale unverändert, so dass eine Kohabitation nicht möglich ist. Eine Schmerztherapie beim Schmerztherapeuten brachte keine Beschwerdefreiheit. Labor und Entzündungswerte sind im Normbereich. Wie kann die weitere Diagnostik bzw. Therapie aussehen?
Antwort von Professor Dr. Thomas Römer,
Evangelisches Krankenhaus,
Geburtshilflich-Gynäkologische Klinik,
Köln-Weyertal:
Die beschriebenen Beschwerden und Befunde im Septum recotvaginale sprechen am ehesten für eine rektovaginale Endometriose. Das Zusammentreffen mit der Hysterektomie erscheint jetzt eher zufällig. Die Schwellung im oberen Drittel des Septum rektovaginale und die Beschwerden weisen auf eine Endometriose hin. Auch die bekannte Koinzidenz x96 Myome und Endometriose x96 unterstützt dies.
Die Klinik der Dyspareunien und anhaltenden Beschwerden sind richtungsweisend für eine rektovaginale Endometriose. Kohabitationsbeschwerden finden sich bei nahezu 100 % aller Patientinnen…