O-Ton Allgemeinmedizin
Der Podcast für die Hausarztpraxis

O-Ton Allgemeinmedizin ist ein Podcast für alle, die sich für hausärztliche Themen interessieren. Jede Staffel beschäftigt sich mit einem eigenen Thema – mit dem Fokus darauf, was für Hausärztinnen und -ärzte aktuell relevant ist. Wir berichten das Neueste aus Diagnostik und Therapie, stellen Expertinnen und Experten zu dem jeweiligen Thema vor und diskutieren das Wichtigste für die Praxis.
Den Podcast O-Ton Allgemeinmedizin gibt es alle 14 Tage donnerstags auf den gängigen Podcast-Plattformen. Abonnieren Sie uns und machen Sie auch gerne Themenvorschläge. Kontakt zur Redaktion unter: o-ton-allgemeinmedizin@medtrix.group
Staffel 2: Wissenswertes für den Praxisalltag
O-Ton Allgemeinmedizin geht in die nächste Runde. In Staffel 2 unseres Podcasts sprechen wir mit verschiedenen Expert:innen über Themen, die im Alltag von Ärzt:innen und Patient:innen relevant sind.
Wir befassen uns mit verschiedenen, teils auch schwierigen Situationen aus dem Praxisalltag: Was tun mit Patient:innen, die mit ungewöhnlichen Symptomen in die Praxis kommen? Wie begegnet man Wissenschaftsskeptiker:innen? Wer vermittelt bei kulturellen oder sprachlichen Barrieren?
Den Auftakt bildet eine Sonderfolge zum Thema Healthcare Metaverse: Was ist das Metaverse und wie kann man es im Gesundheitsbereich nutzen?
Freuen Sie sich auf abwechslungsreiche Inhalte und nützliche Praxis-Tipps.
O-Ton Allgemeinmedizin Extra
Folge 3
Gute Praxis? Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden im Behandlungsalltag
Mit freundlicher Unterstützung von Bayer Vital.

Millionen Patienten kommen mit einem Reizdarmsyndrom in die Praxis. Welche pflanzlichen Präparate die Symptome leitliniengerecht lindern können, welche Rolle die Darm-Hirn-Achse dabei spielt und wie eine darmgesunde Ernährung aussieht, erfahren Sie in diesem dreiteiligen Podcast O-Ton Allgemeinmedizin Extra. Die Experten sind: Professor Dr. Martin Storr, Zentrum für Endoskopie in Starnberg, und Professor Dr. Andreas Stengel, Leitender Oberarzt, Stellvertretender Ärztlicher Direktor und Sektionsleiter Psychoonkologie an der Universität Tübingen und Dr. Markus Frühwein, Allgemein- und Reisemediziner aus München. Hören Sie rein!
Mit freundlicher Unterstützung von Bayer Vital.
Weitere Informationen finden Sie hier.
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Disclaimer:
Aus Gründen der besseren Verständlichkeit wird in diesem Podcast nur das generische Maskulinum verwendet. Die hier verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich jedoch – sofern nicht explizit kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.
O-Ton Allgemeinmedizin Extra
Gesunder Bauch – gesunder Mensch
Millionen Patienten kommen mit einem Reizdarmsyndrom in die Praxis. Welche pflanzlichen Präparate die Symptome leitliniengerecht lindern können, welche Rolle die Darm-Hirn-Achse dabei spielt und wie eine darmgesunde Ernährung aussieht, erfahren Sie in diesem dreiteiligen Podcast O-Ton Allgemeinmedizin Extra. Die Experten sind unter anderem: Professor Dr. Martin Storr, Zentrum für Endoskopie in Starnberg und Professor Dr. Andreas Stengel, Leitender Oberarzt, Stellvertretender Ärztlicher Direktor und Sektionsleiter Psychoonkologie an der Universität Tübingen.
Hören Sie rein!
Mit freundlicher Unterstützung von Bayer Vital.
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Folge 15
14.09.2023
Kommunikation in der Praxis

Was ist das Wichtigste, was man als Ärztin oder Arzt tun sollte, wenn man das Sprechzimmer betritt? Worauf kommt es in den ersten 60 Sekunden des Gesprächs mit einem Patienten an? Wie viel Empathie ist förderlich, wie viel sogar schädlich?
Über diese und weitere Themen spricht Kathrin Strobel mit Arzt und Kommunikationsexperte Dr. Mark Weinert. Er erklärt, worauf es in der Arzt-Patienten-Kommunikation ankommt und wie man Vertrauen aufbaut und beibehält – und gibt eindrückliche Beispiele dafür, welche Macht Worte haben können. Im Positiven wie im Negativen.
Hier geht es zum Buch von Dr. Mark Weinert.

Diese Podcast-Episode wird ermöglicht durch Doctolib. Wir danken unserem Partner für die Unterstützung der Produktion dieses Audio-Formats. Unsere Sponsoring-Partner haben keinen Einfluss auf die Inhalte.
Folge 14
31.08.2023
Sensible Versorgung von trans Personen in der Hausarztpraxis

Menschen mit Geschlechtsinkongruenz brauchen hausärztliche Begleitung, auf ihrem Transitionsweg genauso wie bei allen anderen medizinischen Anliegen. Die Patienten:innen identifizieren sich nicht oder nicht ganz mit dem bei ihrer Geburt festgestellten Geschlecht. Hausarzt Dr. Christian Wichers hat in den letzten Jahren mehr als 100 Menschen auf ihrem Transitionsweg und danach als Hausarzt begleitet. In der neuen Folge von O-Ton Allgemeinmedizin erzählt er im Gespräch mit unserer Redakteurin Anouschka Wasner, was transsensible Versorgung für ihn und seine Patient:innen bedeutet. Und warum er denkt, dass sich viel mehr Hausärztinnen und Hausärzte in der Versorgung von trans Personen engagieren sollten und könnten.
Die Lernplattform Intrahealth.de bietet kostenloses Grundlagenwissen, um inter* und trans Menschen in Medizin, Pflege oder Psychotherapie angemessen zu versorgen. Wer Gesundheitsfachkräfte aus-, fort- oder weiterbilden, kann Intrahealth.de in die Lehre und den Unterricht einbinden.
Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti) ist eine bundesweite Fachgesellschaft, die sich für die Akzeptanz und Gleichstellung von trans*-, inter*-geschlechtlichen, nicht binären und agender Menschen in allen Ebenen der Gesellschaft einsetzt. Die Gesellschaft bietet auch Fortbildungen für Mediziner:innen an.
Der Bundesverband Trans* bietet unter anderem die Broschüre „Trans*Patient*innen willkommen“ für Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal zum Bestellen und Download an.
Queermed Deutschland ist ein deutschlandweites Verzeichnis von Ärzt*innen, Therapeut*innen & Praxen. Empfohlen von Patient*innen für Patient*innen. Mit Leitfaden für Praxen für einen sensibilisierten Umgang mit Patient*innen.
S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: Diagnostik, Beratung, Behandlung

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Folge 13
17.08.2023
Menschen mit geistiger Behinderung besser versorgen

Bei Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung dauert eine Sprechstunde schon mal doppelt so lang wie sonst. Vergütet werde dieser zusätzliche Zeitaufwand aber nicht, erklärt Hausärztin Dr. Ute Schaaf. Dies sei einer der Gründe dafür, dass manche Arztpraxen sich scheuen, Betroffene zu versorgen. Hinzu kämen aber auch Unsicherheiten der Praxisteams: Wie geht man emotional auf die Patientinnen und Patienten ein? Wie findet man heraus, ob Verhaltensauffälligkeiten organisch oder psychisch bedingt sind? Was tun bei distanzlosem, unruhigem oder aggressivem Verhalten? All diese Fragen beantwortet Dr. Schaaf in einer neuen Folge von O-Ton Allgemeinmedizin.
Links:

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Folge 12
03.08.2023
Umgang mit sterbenden Patienten und deren Angehörigen


Die Palliativmedizin kann belastende Symptome einer schweren Erkrankung optimal kontrollieren. Trotzdem kommt diese Versorgungsform im Behandlungsverlauf meist zu spät zum Zug, beklagt Dr. Matthias Thöns, Palliativ- und Notfallmediziner aus Witten. Zusammen mit Andrea Weyand, Koordinatorin und Palliative Care Fachkraft vom Hospizverein Auxilium Wiesbaden e.V. diskutiert er in dieser Folge von O-Ton Allgemeinmedizin, wie man diese Prozesse verändern könnte, welche Schlüsselrolle Hausärzte und Hausärztinnen dabei spielen und welche Chancen eine Sterbebegleitung durch Ehrenamtliche aus den Hospizvereinen bietet.
Weiterführende Informationen:
Folge 11
20.07.2023
Long COVID in der Hausarztpraxis

Mit dem Thema Long COVID haben wir O-Ton Allgemeinmedizin 2022 begonnen – in dieser Folge knüpfen wir daran an. Was hat sich getan in Bezug auf die Versorgung von Patienten? Noch immer gibt es einen eklatanten Kenntnismangel in manchen Bereichen der Medizin, sagt Dr. Johannes Püschel, Facharzt für Allgemeinmedizin und Arzt am Hausarztzentrum Greven. Er erklärt, welche Untersuchungen für die Diagnose wichtig sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. In dieser Folge von O-Ton Allgemeinmedizin beleuchten wir alles, was man als Hausarzt oder Hausärztin unbedingt über Long COVID wissen sollte – mit wertvollen Tipps für die Praxis.
Weiterführende Informationen:
Folge 10
06.07.2023
Medizin im Metaverse

Trockener Frontalunterricht bei einer Fortbildung zur Alzheimertherapie? Viel spannender wäre es, selbst durch ein virtuelles Gehirn zu reisen und zu sehen, wie Antikörper gegen Plaques vorgehen. Das ist demnächst möglich, meint Thomas Zorbach – und zwar im Metaverse. Die virtuelle Realität sei im medizinischen Bereich längst einsatzfähig. In der neuen Folge von O-Ton Allgemeinmedizin erklärt der Experte, wie die Technologie bereits in Ausbildung, Therapie und Reha angewendet wird. Auch in der Sprechstunde könnte sie künftig Zeit sparen.
Trailer
29.06.2023
Zweite Staffel: Wissenswertes für den Praxisalltag
Folge 9
21.06.2023
Hepatitis-A-Impfung: Weil „koch es, schäl es oder lass es“ nicht reicht

Hepatitis-A-Impfung: Weil „koch es, schäl es oder lass es“ nicht reicht
Die Hepatitis A ist weit verbreitet und nicht nur Fernreiseziele sind betroffen: Dem Robert-Koch-Institut zufolge ist das Infektionsrisiko auch in vielen Ländern rund um das Mittelmeer, darunter Albanien, Kroatien, Marokko, Montenegro, Slowenien, Türkei, Tunesien und Zypern, erhöht.
Warum sich mit Verhaltensmaßnahmen wie der bekannten Regel „koch es, schäl es oder lass es“ alleine eine Hepatitis A nur schwer vermeiden lässt, macht der Reise- und Tropenmediziner in der neuesten Folge von „O-Ton Allgemeinmedizin“ zum Thema Reiseimpfungen klar: Das Virus wird von Infizierten über mehrere Wochen im Stuhl ausgeschieden und fäkal-oral weitergegeben. Dabei bleibt das Virus bei Raumtemperatur auf Oberflächen über einen längeren Zeitraum infektiös!
Das klinische Bild einer Hepatitis A ist sehr unterschiedlich und reicht von asymptomatisch bis fulminant. Bei Älteren sind auch letale Verläufe möglich.
Effektiver Schutz durch Impfung: Für Frühwein gehört die Impfung gegen Hepatitis A deshalb zu den Standardreiseimpfungen und wird bei entsprechenden Reisezielen in seiner Praxis routinemäßig empfohlen.
Die gut verträglichen Totimpfstoffe bieten einen effektiven und anhaltenden Schutz und sind unkompliziert im Management. Wegen der langen Inkubationszeit der Hepatitis A kann die Impfung auch „Last-Minute“ am Abflugtag durchgeführt werden.
Folge 8
07.06.2023
Betroffeneninterview: So leicht kann man sich mit Hepatitis A infizieren
Koch es, schäl es oder lass es!“ – Diese Reiseweisheit scheint der beste Schutz vor möglichen Infektionen zu sein. Aber, und das zeigt die Geschichte von Sabine Schutzbach, es „scheint“ eben nur so!
In dieser Folge zum Thema Reisemedizin schildert die 54 Jahre alte Sabine Schutzbach eindrücklich, wie sie sich im Ausland mit Hepatitis A infiziert hat: An einem heißen Tag in einer Großstadt kaufte sie bei einem Straßenverkäufer eine Flasche Wasser und leerte diese unverzüglich. Erst danach bemerkte sie, dass die Flasche nicht originalverschlossen gewesen war. Da hatte sie sich bereits mit Hepatitis A infiziert.
Erfahren Sie in dieser Folge, wie Sie sich sicher vor einer Infektion mit Hepatitis A schützen können. Damit es anderen nicht ebenso ergeht, rät Sabine Schutzbach, sich gut zu informieren und sich bei Reisen in Länder mit erhöhtem Hepatitis-A-Risiko vor Reiseantritt impfen zu lassen. Zu den Ländern mit erhöhtem Hepatitis-A-Risiko gehören laut Robert-Koch-Institut auch zahlreiche Mittelmeerländer.
Weitere Informationen:
Staffel 1: Über kurz oder lang – Long-COVID
Die erste Staffel von O-Ton Allgemeinmedizin trägt die Überschrift „Über kurz oder lang – Long-COVID“. In insgesamt sieben Folgen kommt Dr. Cornelia Werner aus Erbach mit Kolleginnen und Kollegen sowie Expertinnen und Experten zu den Langzeitfolgen von COVID-19 ins Gespräch.
Folge 7
15.12.2022
Über kurz oder lang – Long COVID: Das Wichtigste für die Hausarztpraxis
Insbesondere für Hausärztinnen und Hausärzte stellen Patienten mit Long COVID eine große Herausforderung dar. Denn die Kapazitäten in der Hausarztpraxis sind knapp; man muss sich auf das Wesentliche beschränken. Doch was genau ist das Wesentliche in der Betreuung von Patienten mit Long COVID? Welches sind die wichtigen Fragen, die man im Rahmen der Anamnese stellen sollte? Welche Erhebungsbögen eignen sich? Was an Diagnostik in der Praxis standardmäßig gemacht werden sollte, ist gar nicht aufregend, erklärt Regina Wittmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Erbach. „Das ist was, was eigentlich jeder Hausarzt macht.“ Zusätzlich zu den Standarduntersuchungen, die man auch bei Nicht-Long-COVID-Patienten mit entsprechendem Beschwerdebild durchführen würde, kommen nur wenige weitere Tests und Laborwerte. „Ich glaube, je besser man das Krankheitsbild kennt, umso zurückhaltender wird man, noch viele Fachärzte hinzuziehen“, sagt Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen, Charité–Universitätsmedizin Berlin. Inzwischen reiche es bei vielen Patienten, sie internistisch zu sehen, um einen ersten Long-COVID-Verdacht zu bestätigen. Je nach Ausprägung und Art der Beschwerden sei eine weitere und/oder zusätzliche Betreuung durch den Facharzt aber natürlich sinnvoll.
An therapeutischen Möglichkeiten, die Symptome vieler Patienten zumindest abzumildern, gibt es Einiges. In den meisten Fällen müsse man einfach zusammen mit den Betroffenen nach dem Trial-and-Error-Prinzip arbeiten, sind sich die Kollegen und Kollegen einig. Einige nicht-medikamentöse sowie medikamentöse Optionen sollte man aus ihrer Sicht in jedem Fall probieren. Welche das sind und worauf es sonst noch ankommt, darüber sprechen Dr. Cornelia Werner, Gert Liffers, Regina Wittmann und Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen in dieser Folge von O-Ton Allgemeinmedizin. Es lohnt sich!
Weitere Informationen:
- Charité Fatigue Centrum
- Deutsche Gesellschaft für ME/CFS
- Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID
- Diagnostische Kriterien für ME/CFS | CDC
- Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen auf Twitter: @C_Scheibenbogen
- Regina Wittmann auf Twitter: @Regina36811701
- Gert Liffers auf Twitter: @LiffersGert
Folge 6
01.12.2022
Über kurz oder lang – Leben mit Long COVID
Was bedeutet ein Leben mit Long COVID? Was können Patienten selbst tun, um ihre Beschwerden zu lindern oder um zumindest eine Verschlechterung zu verhindern? Und wie kann der Wiedereinstieg in den Beruf gelingen? Dr. Claudia Ellert und Maike Rist haben im Gespräch mit Dr. Cornelia Werner von ihren eigenen Erfahrungen mit Long COVID berichtet – aus Ärztinnen- und aus Patientinnensicht. Beide sind im ersten Jahr der Pandemie an Long COVID erkrankt. Sie wissen, wie schwer es sein kann, die Erkrankung selbst zu akzeptieren und dafür auch von anderen Akzeptanz zu erfahren. Wichtig auf diesem Weg ist laut Maike Rist vor allem „Ganz ehrlich zu sich selbst sein: Was kann ich? Was kann ich nicht?“. Hören Sie rein und abonnieren Sie uns!
Weitere Informationen:
- Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID
- Dr. Claudia Ellert auf Twitter: @claudia_ellert
- Maike Rist auf Twitter: @doc_maidoc
Folge 5
17.11.2022
Über kurz oder lang – Therapieansätze bei Long COVID
Patienten mit anhaltenden Beschwerden nach COVID-19 erleben häufig eine regelrechte Odyssee. Sie beginnt bei der Diagnose und geht bei der Therapie weiter. „Das ist zeitaufwendig für jeden Arzt, und für den Patienten ein Horror. Es ist ein Kostenfaktor, immens fürs Gesundheitssystem – das will ja eigentlich gar keine Seite“, sagt PD Dr. Bettina Hohberger in der aktuellen Folge von O-Ton Allgemeinmedizin. Am Universitätsklinikum in Erlangen forscht sie zusammen mit Kollegen zu Long COVID und zu möglichen Therapieansätzen. Das Ziel ihrer Studie disCOVer: einen Biomarker zu identifizieren bzw. zu generieren, mit dem sich die Erkrankung klar fassen lässt.
Schon jetzt weiß man, dass es bei Long COVID mindestens drei Gruppen von Patienten gibt, die sich im Hinblick auf die Krankheitswege unterscheiden. Bei einem Teil der Patienten liegt wohl ein Autoimmunphänomen vor. Genau für diese Gruppe von Long-COVID-Patienten erforschen Dr. Hohberger und Kollegen in der reCOVer-Studie das Potenzial eines sog. Aptamers. Es soll die Autoimmunprozesse auf eine Weise beeinträchtigen, die zu einer Linderung der Beschwerden führt. Im Gespräch mit Dr. Cornelia Werner aus Erbach erklärt die Kollegin, wie die beiden Studien disCOVer und reCOVer aufgebaut sind und welchen Erkenntnisgewinn sich die beteiligten Kollegen davon erhoffen.
Ein weiterer Therapieansatz, der auf das Autoantikörperphänomen abzielt, ist die Immunadsorption. Bei dem Verfahren werden Autoantikörper und Immunkomplexe entfernt. Bei Long-COVID-Patienten wird sie bislang nur im Rahmen individueller Heilversuche angewandt. Im Gespräch mit Dr. Werner erklärt PD Dr. Georg Schlieper vom Zentrum für Nieren-, Hochdruck- und Stoffwechselerkrankungen in Hannover, wie das Verfahren funktioniert. Er berichtet außerdem von seinen bisherigen Erfahrungen in der Behandlung von Long-COVID- und ME/CFS-Patienten.
In der Podcastfolge geben die beiden Experten zudem Antworten auf die Frage, welche diagnostischen Schritte zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll sind – und welche nicht. Denn solange es sich bei den meisten Erkenntnissen noch um reines Studienwissen handelt, müssen Patienten die gewünschten Untersuchungen (z.B. auf mit Long COVID assoziierte Autoantikörper) selbst zahlen. „Und das ist ein Riesenbetrag“, betont Dr. Hohberger. Zudem wisse man inzwischen, dass Long COVID ein multifaktorielles Geschehen ist. Autoantikörper seien zwar ein wichtiger Ansatzpunkt, sie allein machten aber noch keine Erkrankung.
Weitere Informationen:
- AG Long COVID und ME/CFS am Uniklinikum Erlangen
- Erste Ergebnisse der disCOVer-Studie | MDPI
- Long-COVID-Kongress in Jena
- Dr. Bettina Hohberger auf Twitter: @Dr_B_Hohberger
Folge 4
03.11.2022
Über kurz oder lang – Long COVID und ME/CFS
Im Medizinstudium hört kaum jemand von der Myalgischen Enzephalomyelitis bzw. dem Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS). Das bestätigt der Neurologe Dr. Michael Stingl aus Wien: „Es ist im Studium kein Thema, es ist auf neurologischen Fachkongressen kein Thema, es ist in der neurologischen Ausbildung kein Thema.“ Und das, obwohl ME/CFS zumindest formal der Neurologie zugeordnet ist. Er weiß: Sobald sich herumspricht, dass man sich als Ärztin oder Arzt mit ME/CFS beschäftigt, ist die Praxis voll mit Patienten, die die entsprechenden Beschwerden haben. Dass auch COVID-19 zu Langzeitfolgen im Sinne einer ME/CFS führen kann, ist nicht überraschend, so Dr. Stingl. „Es ist irre, wie viele Menschen sich tagtäglich per E-Mail oder Telefon melden, weil sie gerne einen Termin hätten bzw. flehentlich um einen Termin bitten, weil einfach sonst keine Kapazität dafür gegeben ist. Und das muss sich dringend ändern.“
Meist dauert es lange, bis Patienten mit ME/CFS eine Praxis finden, in der sie sich mit ihrer Erkrankung ernst genommen fühlen. Das weiß auch Dr. Isabelle Greber aus Boppard, die zahlreiche Patienten mit Long COVID und/oder ME/CFS in ihrer Praxis behandelt.
In dieser Folge der Podcast-Staffel „Über kurz oder lang“ spricht Dr. Cornelia Werner mit ihren beiden Gästen darüber, wie die Anamnese bei Verdacht auf ME/CFS aussehen sollte, welche Untersuchungen wichtig sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Wie immer mit konkreten Tipps für Hausärztinnen und Hausärzte.
Weitere Informationen:
Folge 3
20.10.2022
Über kurz oder lang – Long COVID: Kids
„Früher habe ich geturnt und getanzt und ich wollte unbedingt Tänzerin oder Turnerin werden. Da wusste ich noch genau, wie mein Leben weitergehen soll.“ Das erzählt ein junges Mädchen im Podcast. Dann infizierte sie sich mit SARS-CoV-2 und entwickelte in der Folge Long COVID vom ME/CFS-Typ. Die Patientin ist kein Einzelfall. In seiner Post-/Long-COVID-19-Ambulanz in Jena hat Dr. Daniel Vilser in den letzten Monaten zahlreiche junge Patienten gesehen. Zwar kommt es nicht bei allen betroffenen Kindern zum Vollbild ME/CFS – doch auch diejenigen, die nicht diese Diagnosekriterien erfüllen, leiden zum Teil erheblich.
Dr. Herbert Renz-Polster aus Vogt war über viele Jahre hinweg vor allem für seine Veröffentlichungen zu den Themen kindliche Entwicklung, Pädagogik und Erziehung bekannt. Seitdem er 2016 selbst an ME/CFS erkrankte, beschäftigt er sich intensiv damit und richtet einen Fokus seiner Forschung auf die Erkrankung. Seine Mission: „Ich würde gerne Kolleginnen und Kollegen das Unvorstellbare ein bisschen vorstellbarer machen.“ Mit Long COVID und ME/CFS verhält es sich aus seiner Sicht ganz ähnlich wie noch vor einigen Jahren mit der Migräne: „Das wurde ja auch stigmatisiert, weil man es nicht objektivieren konnte.“
In dieser Folge der Podcast-Staffel „Über kurz oder lang“ spricht Dr. Cornelia Werner mit Dr. Daniel Vilser und Dr. Herbert Renz-Polster darüber, wie sich Long COVID bei Kindern und Jugendlichen äußert und was in Bezug auf Diagnostik und Therapie gesichert ist.
Weitere Informationen:
- ME/CFS Pädiatrie (Renz-Polster et al.)
- Vilser in Kinderheilkunde
- Vilser in Pädiatrie
- Long-COVID-Kongress in Jena
- Renz-Polster "Alles über Corona"
- wissen-zu-post-covid.org
- fatigatio.de
- me-kollektiv.de
- Dr. Renz Polster auf Twitter: @RenzPolster
Folge 2
06.10.2022
Über kurz oder lang – Long COVID: Die Psychofalle
Noch immer hält sich das Vorurteil hartnäckig, dass Long COVID sowie ME/CFS zu einem großen Teil psychosomatisch seien. Dieser Ansicht sind auch manche Ärzte – und speisen Betroffene mit einer F-Diagnose ab. Dr. Cornelia Werner hat mit Diplom-Psychologin Bettina Grande und Internistin Dr. Anna Brock über ihre Erfahrungen gesprochen.
Bettina Grande hat in ihrer Heidelberger Praxis bereits einige Patienten mit Long COVID oder ME/CFS behandelt. Sie weiß: Manchmal reicht es bereits, wenn einem Patienten im Arztgespräch eine Träne herunterläuft. „Dann heißt es gleich ‚Ich sehe doch: Sie sind depressiv!‘. Wenn das die Reaktion ist, dann ist das wirklich fatal.“
Anna Brock war neben ihrer ärztlichen Tätigkeit als Leistungssportlerin aktiv – bis sie selbst nach einer SARS-CoV-2-Infektion an ME/CFS erkrankte. „Man spürt, wenn man psychisch stabil ist, absolut klar, wie organisch diese Veränderungen sind“, sagt sie. „Mir war ganz klar: Es ist nicht die Psyche. Aber Patienten werden in die Psycho-Ecke gedrängt.“
Darüber, dass Long COVID und ME/CFS keine psychischen Erkrankungen sind, sind sich die Kolleginnen einig. Warum die Psychotherapie trotzdem einen wichtigen Platz in der Behandlung von Betroffenen hat, besprechen sie in dieser Folge von O-Ton Allgemeinmedizin.
Weitere Informationen:
- Hirschhausen und Long-Covid – die Pandemie der Unbehandelten
- Bettina Grande auf Twitter: @GrandeBettina
- Dr. Anna Brock auf Twitter: @BrockAnnaDr
Folge 1
22.09.2022
Über kurz oder lang – Long COVID in der Hausarztpraxis
„Wir alle sehen in unseren Praxen täglich mehr Patientinnen und Patienten, die nach COVID-19 anhaltende oder neu auftretende gesundheitliche Probleme haben“, sagt die in Erbach an der Donau niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. Cornelia Werner. „Uns allen ist bewusst: Wir müssen helfen. Doch uns fehlen die üblichen Leitlinien.“ Aus dieser Situation heraus entstand die Idee eines Podcasts zum Thema Long COVID. Ziel des Projekts ist es, in Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten aus Praxis und Klinik das zusammenzutragen, was derzeit zu Diagnostik und Therapie von Long COVID bekannt ist, sowie sich über Erfahrungen aus der Praxis und Best-Practice-Beispiele auszutauschen. „Denn es gibt sehr wohl Möglichkeiten, Long COVID nachzuweisen und es gibt auch Behandlungsansätze“, so Dr. Werner.
In der ersten Folge der Staffel „Über kurz oder lang – Long COVID“ spricht Dr. Werner mit Kolleginnen und Kollegen aus der Hausarztpraxis. Zusammen mit Regina Wittmann, Dr. Rainer Röver und Gert Liffers tauscht sie sich über den aktuellen Wissensstand zu Diagnostik und Therapie von Long COVID und ME/CFS aus sowie dazu, welche Rolle der Hausarzt in der Behandlung spielt. Reinhören lohnt sich!
Weitere Informationen:
- wissen-zu-post-covid.org
- Bundesverband ME/CFS
- ME Kollektiv
- Regina Wittmann auf Twitter: @Regina36811701
- Dr. Rainer Röver auf Twitter: @realMaskedDoc
- Gert Liffers auf Twitter: @LiffersGert
Trailer
15.09.2022
Erste Staffel: Über kurz oder lang – Long COVID

Wie äußert sich Long COVID? Wer ist betroffen? Wie können Hausärzt:innen den Patient:innen helfen? Diese Fragen diskutiert die niedergelassene Allgemeinmedizinerin Dr. Cornelia Werner im Podcast „Über kurz oder lang – Long COVID“, der ersten Staffel von O-Ton Allgemeinmedizin. In dieser Teaser-Folge stellt sich Frau Dr. Werner vor und gibt Ausblick auf die Themen. Die erste Episode startet am 22. September 2022.
Kontakt zur Redaktion unter: o-ton-allgemeinmedizin@medtrix.group
Team
Staffel 2:
Kathrin Strobel, Teamleiterin Redaktion Medizin
Isabel Aulehla, Redakteurin
Michael Reischmann, Ressortleiter Wirtschaft/Politik
Anouschka Wasner, Redakteurin
Dr. Anja Braunwarth, Redakteurin
Bianca Lorenz, Redakteurin
Dr. Susanne Gallus, Redakteurin
Jochen Schlabing, Teamleiter Onkologie/Hämatologie
Staffel 1:
Dr. Cornelia Werner, niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Erbach an der Donau und Kolumnistin der Medical Tribune
Kathrin Strobel, Teamleiterin Redaktion Medizin
Jochen Schlabing, Teamleiter Onkologie/Hämatologie
Weitere Links
Kathrin Strobel
Jochen Schlabing
@MedTrib_Medizin
@DrCWerner
@MT_JSchlabing
Medical Tribune: medical-tribune.de
MedTriX Group: medtrix.group