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Als Senior fit bleiben im Krankenhaus

Autor: Dr. Susanne Gallus

Bewegung stärkt Körper und Geist – gerade bei stationären Aufenthalten ein Gewinn. Bewegung stärkt Körper und Geist – gerade bei stationären Aufenthalten ein Gewinn. © iStock.com/Squaredpixels
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Bei älteren Patienten bewirken längere Krankenhausaufenthalte häufig einen geistigen und körperlichen Abbau. Tägliche Übungen könnten das verhindern.

Sind die Patienten schon sehr alt, ist die Sorge vor dem körperlichen und geistigen Abbau, den eine stationäre Einweisung mit sich bringen kann, groß. Doch dem Verfall lässt sich entgegenwirken, sagen Dr. Nicolás­ Martínez-Velilla­ von der Geriatrie des Complejo Hospitalario de Navarra und Kollegen.

Zwischen 2015 und 2017 schlossen sie 370 Patienten im durchschnittlichen Alter von 87,3 Jahren in ihre Studie ein, die wegen akuter Erkrankungen stationär aufgenommen wurden, und randomisierten sie auf zwei Gruppen: Die einen erhielten die Standardbetreuung, die anderen zusätzlich zweimal täglich ein 20-minütiges Training mit moderaten Kräftigungs-, Balance- und Gehübungen. Zu Beginn und bei der Entlassung bestimmten die Forscher den Barthels-Index sowie den Short Physical Performance Battery (SPPB) Score.

Videos als Anregungen

Die Ärzte aus Spanien dokumentierten die Trainingseinheiten für die Studie mit kurzen Filmsequenzen: Morgentraining Abendtraining Balance- und Gehübungen

Das im Durchschnitt fünftägige Work-out zahlte sich aus: Während sich der Barthels-Score bei den Kontrollen um 5,0 Punkte verschlechterte, stieg er in der Interventionsgruppe um 1,9 Punkte an. Ein Plus um 2,4 Punkte konnte beim SPPB-Score durch das Training erreicht werden (vs. 0,2 Punkte bei den Kontrollen), der Mini-Mental-Status verbesserte sich um durchschnittlich 2,1 Punkte (vs. 0,3). Ungünstige Nebeneffekte gab es nicht. Die Intervention sei eine sichere, effektive und kostengüns­tige Strategie, um alte Patienten im Krankenhaus vor dem körperlichen und geistigen Abbau zu schützen, schließen die Autoren.

Quelle: Martínez-Velilla N et al. JAMA Intern Med 2018; online first