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Medizin und Markt 1A-Award Autor: MT

Der Antibiotika-Pass hilft, die Kommunikation zwischen Arzt und Eltern, aber auch zwischen Kollegen zu vereinfachen. Rechts: Die beiden nominierten Anett Stiskal und Dr. Thomas Wollbrink. Der Antibiotika-Pass hilft, die Kommunikation zwischen Arzt und Eltern, aber auch zwischen Kollegen zu vereinfachen. Rechts: Die beiden nominierten Anett Stiskal und Dr. Thomas Wollbrink. © 1 A Pharma
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Die weltweite Zunahme von Antibiotika-Resistenzen gehört laut WHO zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern werden noch immer häufig Antibiotika eingesetzt, in vielen Fällen gegen Atemwegsinfektionen. Eine Dokumentation der Verordnungen außerhalb der Patientenakte gab es bisher nicht, jetzt schon.

Die Hygienefachkraft Anett Stiskal und der Oberarzt Dr. Thomas Wollbrink von der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen stellten sich schon länger einige Fragen: Finden Eltern häufige Antibiotika-Verschreibungen für ihr Kind eigentlich normal? Was wissen sie über die Wirkweise dieser Medikamente? Was über mögliche Resistenzen? Haben sie ihren Arzt schon einmal über den Grund einer Antibiotika-Verordnung gefragt? Und: Weiß der Kinderarzt eigentlich über die Verschreibungen von anderen Kollegen Bescheid?

Die zündende Idee: Ein Antibiotika-Pass für Kinder. „Der Pass dokumentiert, welches Antibiotikum warum und in welchem Zeitraum eingesetzt wurde. Unerwünschte Nebenwirkungen werden ebenfalls eingetragen“, so die Kinderkrankenpflegerin. Den Pass erhalten die Eltern bei der Entlassung ihres Kindes. Die Informationen helfen den Familien, aber auch dem niedergelassenen Kinderarzt, den Überblick über eingesetzte Antibiotika zu behalten.

Die Nominierten:

Nominiert für den 1A-Award werden Anett Stiskal und Dr. Thomas Wollbrink von der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. Die Fachgesundheits- und Kinderkrankenpflegerin für Krankenhaushygiene ist seit 1991 in der Klinik und hat über den Antibiotika-Pass für Kinder eine Facharbeit verfasst. Dr. Wollbrink arbeitet als Oberarzt in der allgemeinen Pädiatrie und hat eine Zusatzausbildung im Bereich Infektiologie.

Seit knapp einem Jahr ist das Heft inzwischen im Einsatz, gut 500 Exemplare wurden bislang ausgegeben. Und plötzlich interessieren sich auch Eltern für das Thema. „Manche dachten vorher sogar, dass ihr Kind möglicherweise gegen Antibiotika resistent werden könne“, erklärt Dr. Wollbrink. Andere Kliniken zeigen sich von dem Einfall begeistert. Bei der Kontaktaufnahme geben sie oft zu: „So eine tolle und einfache Idee – da hätten wir eigentlich auch selbst drauf kommen können...“

1A-Award

Der 1A-Award wird von 1 A Pharma in Kooperation mit der Medical Tribune und der Deutschen Apotheker Zeitung für Verbesserungen der medizinischen Versorgung in Deutschland verliehen – in den Kategorien „Arzt“ und „Apotheke“. In der Medical Tribune werden fünf nominierte Projekte in der Kategorie „Arzt“ vorgestellt. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Gewinner.

Bewerbungen sind noch bis 30.09.unter www.1A-Award.de möglich.