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Fördert Bauchfett Alzheimer? Auf die Verteilung und Menge kommt es an

Autor: Michael Brendler

Je ungünstiger der Quotient von viszeralem zu subkutanem Fett war, desto wahrscheinlicher wurde eine Amyloidpathologie in der Praecuneus-Region entdeckt. (Agenturfoto) Je ungünstiger der Quotient von viszeralem zu subkutanem Fett war, desto wahrscheinlicher wurde eine Amyloidpathologie in der Praecuneus-Region entdeckt. (Agenturfoto) © Quality Stock Arts – stock.adobe.com
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Ein hoher Anteil von viszeralem Fett ist mit Veränderungen im Gehirn assoziiert, die auch bei Morbus Alzheimer auftreten. Darauf weist eine Studie hin.

Viszerales Fett ist womöglich direkt an der Entstehung von M. Alzheimer beteiligt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Dr. Mahsa Dolatshah von der Washington University School of Medicine in St. Louis vorstellte. Zusammen mit Kollegen hat sie bei 54 kognitiv gesunden Probanden im Alter zwischen 40 und 60 Jahren per MRT die Menge des subkutanen Fetts sowie des Fetts im Bauchraum gemessen. Untersucht wurde zudem der Glukosestoffwechsel. Ein PET-Scan verriet bei 32 Versuchspersonen, ob zerebrale amyloide Plaques und Tau-Fibrillen vorlagen. Bei allen Probanden wurde die kortikale Dicke in den Regionen des Gehirns gemessen, die bei einer Alzheimererkrankung betroffen sind.

Je ungünstiger der Quotient von viszeralem zu subkutanem Fett war, desto wahrscheinlicher wurde eine Amyloidpathologie in der Praecuneus-Region entdeckt, einem bei Alzheimerkranken oft früh beschädigten Bereich. Zudem war ein höherer Anteil an viszeralem Fett mit vermehrten Entzündungszeichen im Gehirn assoziiert. Sekretionen des viszeralen Fetts könnten zu einer Inflammation im Gehirn führen, so die Autoren. Solche Entzündungen gelten als ein Hauptpathomechanismus beim Morbus Alzheimer. Die Studie zeige, dass die Veränderungen schon im Alter um die 50 zu finden sind – und damit rund 15 Jahre bevor i.d.R. erste Alzheimersymptome auftreten.

Quelle: Pressemitteilung – Radiological Society of North America