
Atempause für die Kinder Beta-2-Sympathomimetika bei Asthma: Chance für die Kleinsten?

Schätzungen zufolge leiden mehr als 260 Mio. Kinder weltweit an Asthma. Kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA) zeigen bei Erwachsenen und älteren Kindern mit akuter Asthmasymptomatik gute Effekte. Ihre Wirkung bei Vorschulkindern ist jedoch unklar, erklären Forschende um Rosa Storgaard Petersen, Universitätskrankenhaus Kopenhagen. In einer Übersichtsarbeit gibt die Gruppe einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung.
Der Review basiert auf 19 Veröffentlichungen der Jahre 1992 bis 2018 mit zusammen 1.022 Kindern unter sechs Jahren. Alle zeigten akute Asthmasymptome oder hatten eine entsprechende Diagnose erhalten. Neben den Effekten der SABA auf den Clinical Respiratory Score ermittelten die Forschenden auch die Veränderungen der einzelnen klinischen Parameter wie Atemfrequenz, Atemgeräusch, Sauerstoffsättigung und Atemanstrengung in den ersten 60 Minuten nach Inhalation. Diese erfolgte entweder über einen Vernebler oder per Dosieraerosol.
Signifikante Effekte auch bei unter Zweijährigen
Die Datenanalyse zeigte, dass sich die Symptome nach Gabe der Medikamente auch bei den Vorschulkindern signifikant besserten. So reduzierte sich in zehn Studien der Clinical Respiratory Score im Mittel um zwei von zwölf möglichen Punkten. In acht Arbeiten ging die Atemfrequenz um knapp einen Atemzug pro Minute zurück, in sieben stieg die mittlere Sauerstoffsättigung um einen halben Prozentpunkt. In drei Studien wurde von reduzierten Atemgeräuschen und einer geringeren muskulären Anstrengung der Kinder beim Atmen berichtet. Signifikante Effekte ließen sich auch bei Kleinkindern im Alter unter zwei Jahren beobachten.
Nebenwirkungen waren selten, wurden aber nicht in allen Studien erfasst. Trotz der hohen Heterogenität der Publikationen und der teilweise geringen Teilnehmerzahl geht das Autorenteam davon aus, dass SABA für Kinder unter sechs eine effektive Bedarfsmedikation bei Asthma sein dürften.
Quelle: Storgaard Petersen R et al. Thorax 2025; 80: 349-357; doi: 10.1136/thorax-2024-222760