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Kinderturnen Bewegung für die Kleinsten

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Besonders im Alter von 1-4 Jahren kann körperliche Aktivität die motorische Fähigkeit verbessern. Besonders im Alter von 1-4 Jahren kann körperliche Aktivität die motorische Fähigkeit verbessern. © Microgen – stock.adobe.com
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Aufgrund der gestiegenen Berufstätigkeit beider Eltern verbringen Kinder heutzutage mehr Zeit im Kindergarten als früher. Aus medizinischer Sicht stellt sich u.a. die Frage, ob sie sich dort genügend bewegen. Forscher haben untersucht, wie gut ein Aktivierungsprogramm etwaige Defizite ausgleicht.

Das Team um Prof. Dr. ­Miguel ­Rebelo vom Polytechnischen Institut Castelo Branco schloss 400 Kinder im Alter zwischen einem und vier Jahren in die Studie ein. Ver­glichen wurden eine institutionelle Betreuung mit und ohne gezielte körperliche Aktivierung. Das Training erfolgte an zwei Tagen der Woche jeweils über eine halbe Stunde. Für die Analyse wurden die Kinder in drei Altersgruppen eingeteilt: 12–23, 24–35 und 36–48 Monate. Geprüft wurde der Einfluss des Sportprogramms auf die motorischen Fähigkeiten über einen Zeitraum von einem halben Jahr. 

Man muss nicht bis zum dritten Geburtstag warten

Bei der Auswertung fiel auf, dass die meisten kleinen Probanden erst im Alter von drei Jahren mit dem gezielten Training begannen. Dabei ermöglicht gerade die Phase zwischen 12 und 35 Monaten die größten Fortschritte, so die Forscher. Dennoch erwies sich das Programm als erfolgreich: Die Aktivierungsgruppe erzielte nach sechs Monaten bessere Testergebnisse in Bezug auf alle motorischen Fähigkeiten. Am stärksten ausgeprägt waren der Nutzen in der Lagekontrolle, der Fortbewegung und der Feinmotorik.

Eine angeleitete körperliche Aktivität in den ersten 48 Lebensmonaten könnte den Studienautoren zufolge daher wichtig für die Entwicklung motorischer Fähigkeiten sein. Sie verbessere nicht nur die physische Fitness der Kinder, sondern stärke auch die allgemeine Gesundheit, das Selbstbewusstsein und soziale Fähigkeiten.

Quelle: Rebelo M et al. BMC Pediatrics 2023; DOI: 10.1186/s12887-023-04060-8