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Blut im Sperma einfach ignorieren?

Frage von Dr. K. aus F.:
Ein 59-jähriger Patient beobachtet seit einigen Monaten eine mehr oder minder deutliche Blutbeimengung im Ejakulat. Betroffen ist stets die erste Portion des Ejakulats, gelegentlich noch die zweite. Zwischenzeitlich erscheint das Sperma hin und wieder für bis zu zwei Wochen makroskopisch normal. Schmerzen werden nicht beschrieben, ein Urin-Stix zeigte keine Hämaturie. Vita sexualis und Erektionsfähigkeit sind ungestört. Die urologische Untersuchung ergab weder palpatorisch noch sonographisch einen auffälligen Befund. Der Urologe riet deshalb, das Geschehen zu bagatellisieren, da solche Erscheinungen von selbst wieder verschwänden. Welches Procedere sollte noch eingeschlagen werden?

Antwort von Dr. Martin Ludwig,
Prostatis-Sprechstunde,
Urologische Universitätsklinik,
Gießen:

Bei dem Patienten besteht eine asymptomatische Hämatospermie, eine Hämaturie liegt nicht vor. Hinter einer Hämatospermie können vielfältige Ursachen stecken. Schwere arterielle Hypertonie, Gerinnungsstörung und zystische Fibrose sollten bereits ausgeschlossen sein. Die urologische Untersuchung dürfte zudem, eine sonographische Kontrolle des oberen Harntrakts vorausgesetzt, eine Prostata-Ca und eine Fehlbildung der oberen Harnwege ausgeschlossen haben.

Die weiterführende urologische Diagnostik sollte beinhalten: Eine "Vier-Gläser-Probe", um ein Prostatitissyndrom (entzündlich/nichtentzündlich;…

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