Chancen und Herausforderungen dt-Report: So werden Diabetestechnologien genutzt und eingeschätzt

Autor: Nicole Finkenauer

Teilgenommen haben 1.078 Ärzt*innen und Diabetesberater*innen aus drei Ländern. Teilgenommen haben 1.078 Ärzt*innen und Diabetesberater*innen aus drei Ländern. © ipuwadol – stock.adobe.com

Wie und in welchem Maß Diabetestechnologie genutzt wird, hängt auch davon ab, wie Diabetesteams und Menschen mit Diabetes darüber denken. Über Einstellungen und Bedürfnisse, aber auch über die Versorgungssituation informiert der dt-Report. Nun liegen die Ergebnisse der jährlichen Befragung vor. 

Den dt-Report gibt es seit 2018, Basis ist eine jährlich stattfindende Online-Umfrage unter Healthcare Professionals und Menschen mit Diabetes. Mittlerweile liefert der dt-Report auch Befragungsergebnisse aus Österreich und der Schweiz. Kooperationspartner sind u. a. DDG, BVND, BVKD, winDiab, diabetesDE, VDBD und FIDAM. Hier eine Auswahl der Ergebnisse: 

  • Teilnehmende Ärzt*innen/Diabetesberater*innen aus Deutschland: 868; teilnehmende Menschen mit Diabetes aus Deutschland: 2.108
  • Nach Angabe der Health Care Professionals (HCP) würden z. B. Menschen mit Typ-2-Diabetes und einer ICT zu 55 % von einem AID-System profitieren, zu 86 % von einem CGM-System und zu 57 % von einem Smart Pen.
  • Würden Menschen mit Typ-2-Diabetes und einer BOT ein CGM-System nutzen, erwarten die HCP z. B. diese Auswirkungen: erleichterte Kommunikation mit dem Diabetesteam: 84 %, erleichterte Insulinanpassung: 81 %, bessere Therapieergebnisse: 75 %.
  • 45 % der Menschen mit Typ-2-Diabetes mit Insulin können sich in fünf Jahren die Nutzung einer Insulinpumpe vorstellen.
  • Einstellung der Health Care Professionals (HCP) aus Deutschland zu AID-Systemen: erwartete Auswirkungen von AID-Systemen: über 70 % erwarten einen erhöhten Schulungsaufwand, über 50 % erwarten, dass die Patient*innen autonomer werden.
  • Barrieren der AID-Therapie aufseiten der Praxis, Umfrageergebnisse der HCP aus Deutschland: großer Aufwand, up to date zu bleiben: fast 70 %, Aufwand der Antragstellung: über 60 %, außerdem wurden von jeweils an die 60 % der Befragten genannt: „fehlendes Patienten-Schulungsprogramm“, „fehlende personelle Ressourcen“, „fehlende Schulungsmaterialien“.
  • Als Herausforderungen für Diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) sehen die befragten Ärzt*innen aus Deutschland u. a.: mangelnde Vergütung für die Therapie (87 %), bürokratischer Aufwand (83 %), gesundheitspolitische Ignoranz (80 %), mangelnde Vergütung von Schulungen (78 %), Nachwuchsprobleme/Fachkräftemangel (76 %).  Übrigens wird in Deutschland  ein Rückgang der Zahl der DSP erwartet. Diese Herausforderungen sehen die Befragten für stationäre Diabeteseinrichtungen: gesundheitspolitische Ignoranz (85 %), Nachwuchsprobleme/Fachkräftemangel (78 %), Krankenhausreform (77 %), bürokratischer Aufwand (71 %), rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von Diabetestherapie (70 %).

Quelle: Fortbildungskonferenz DiaTec 2025