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Infizierte Pankreasnekrosen „Die frühe Operation bringt die Leute um“

Autor: Kathrin Strobel

Bemerkenswert sei, dass die Hauptautoren der Studie bis vor Kurzem zu den vehementen Vertretern der Früh-Nekrosektomie gehörten. Nun jedoch sei wohl auch ihnen klar: „Die frühe Operation bringt die Leute um!“ Bemerkenswert sei, dass die Hauptautoren der Studie bis vor Kurzem zu den vehementen Vertretern der Früh-Nekrosektomie gehörten. Nun jedoch sei wohl auch ihnen klar: „Die frühe Operation bringt die Leute um!“ © Andrea Danti – stock.adobe.com
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Die frühe Chirurgie erhöht das Mortalitätsrisiko bei infizierten Pankreasnekrosen im Rahmen einer schweren akuten Pankreatitis. Daher ist ein konservatives Vorgehen zu bevorzugen.

Lange hat man kontrovers diskutiert, ob bei infizierten Pankreasnekrosen bereits in der Frühphase eine offene Nekrosektomie durchgeführt werden sollte oder nicht. Inzwischen ist klar, dass die frühe Nekrosektomie kontraproduktiv ist, erklärte Prof. Dr. Peter Layer vom Israelitischen Krankenhaus in Hamburg. Daher wird heute ein primär konservatives Vorgehen verfolgt. Die Rationale hierfür wird durch die Ergebnisse einer großen retrospektiven multizentrischen Kohortenstudie ein weiteres Mal untermauert, wie Prof. Layer berichtete.

In der Kohorte aus 743 Patienten mit schwerer akuter Pankreatitis und infizierter Nekrose war die frühe offene Nekrosektomie mit einem signifikant erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden (Odds Ratio, OR, 4,88). Auch die frühe Infektion erhöhte die Gefahr (OR 2,45). Das erklärt sich vermutlich in erster Linie dadurch, dass diese Patienten in der Folge auch zeitig nekrosektomiert wurden, so Prof. Layer. Bemerkenswert sei, dass die Hauptautoren der Studie bis vor Kurzem zu den vehementen Vertretern der Früh-Nekrosektomie gehörten. Nun jedoch sei wohl auch ihnen klar: „Die frühe Operation bringt die Leute um!“

Quelle: 31. Gastroenterologie-Update-Seminar