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Schlafstörungen Fast jeder zweite Dermatosepatient ist betroffen

Autor: Maximilian Benedikt Rossol

Juckreiz und andere Symptome können die Schlafqualität sowie die Leistungsfähigkeit am Tag stark belasten. Juckreiz und andere Symptome können die Schlafqualität sowie die Leistungsfähigkeit am Tag stark belasten. © Kawee – stock.adobe.com
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Viele Patienten mit Hauterkrankungen, v.a. mit Psoriasis, atopischem Ekzem und Akne, schlafen schlecht. Prädiktive Faktoren für Schlafstörungen sind insbesondere Juckreiz, gefolgt von Brennen und Schmerzen.

Schlafstörungen treten häufig bei Patienten mit Hautkrankheiten auf und schränken langfristig ihre Lebensqualität ein. Prädiktive Faktoren für beeinträchtigten Schlaf bei diesen Patienten wurden bislang kaum erforscht. Mit einer populationsbasierten Studie schaffen Wissenschaftler um Dr. Charbel Skayem von der Pariser Sorbonne Klarheit.

Das „ALL PROJECT“ umfasste 50.552 Studienteilnehmer ab 16 Jahren aus 20 Ländern auf insgesamt fünf Kontinenten. Mithilfe eines Fragebogens wurden Daten zu den Symptomen einer Schlafstörung sowie zur Prävalenz von Hauterkrankungen erhoben.

Von 17.627 Patienten mit einer Dermatose gaben 7.458 (42,3 %) an, aufgrund ihrer Erkrankung schlecht zu schlafen. Am häufigsten identifizierten die Studienautoren atopische Dermatitis (4.874 Fälle), Psoriasis (2.237) und Akne (7.524). 

Tagesmüdigkeit stört das Alltagserleben

Prädiktive Faktoren von Schlafstörungen waren vor allem starker Juckreiz (60,5 %), Kribbeln, Stechen und brennendes Gefühl (16,5 %) sowie schmerzende Haut (6,6 %). Die meisten Patienten mit Hauterkrankung und Schlafstörung berichteten über verschiedene Formen von Tagesmüdigkeit wie Erschöpfung schon kurz nach dem Aufwachen (80,70 %), verringerte Konzentrationsfähigkeit und Wachheit (73,40 %) sowie vermehrte Schläfrigkeitsepisoden am Tag (82,60 %). 

Die Hälfte der Betroffenen gab an, im Arbeitsalltag beeinträchtigt zu sein (49,2 %). Ein frühzeitiges Erfragen von Schlafstörungen bei Patienten mit Hauterkrankungen halten die Autoren für empfehlenswert, um den Betroffenen adäquat helfen zu können.

Quelle: Skayem C et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2024; DOI: 10.1111/jdv.19818