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COVID-19-Impfung Fazialis durch Impfung kaum gefährdet

Autor: Annette Kanis

Fazialisparesen werden häufiger durch SARS-CoV-2-Infektionen als durch eine Corona-Schutzimpfung ausgelöst. Fazialisparesen werden häufiger durch SARS-CoV-2-Infektionen als durch eine Corona-Schutzimpfung ausgelöst. © Alessandro Grandini – stock.adobe.com
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Es besteht die Möglichkeit, dass Patienten in der Folge der Coronaimpfung eine Fazialisparese entwickeln. Allerdings ist das Risiko bei Weitem nicht so hoch wie bei einer Infektion mit SARS-Cov-2.

Dass der Gesichtsnerv schlappmacht, kennt man im Zusammenhang mit einigen Virusinfektionen, etwa COVID-19. Doch auch nach der Coronaimpfung ist die Entwicklung einer Fazialisparese möglich. Stellt sich die Frage, welches Risiko größer ist. Wie eine US-amerikanisch-iranische Metaanalyse zeigt, kommt die Gesichtslähmung nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 deutlich häufiger vor. Das Risiko eines infizierten Patienten für eine Fazialisparese übertraf die Gefahr für einen Geimpften um den Faktor 3,23

Die Ausgangshypothese, dass die Inzidenz der Fazialisparese bei Geimpften höher ist als bei Ungeimpften, schien sich beim Vergleich von 77.500 gegen SARS-CoV-2 Immunisierten mit 66.700 Personen, denen man Kochsalzlösung injiziert hatte, zu bestätigen. Wenn die Autoren der Metaanalyse aber nur auf Beobachtungsstudien mit jeweils 13 Millionen geimpften bzw. ungeimpften Teilnehmern fokussierten, zeigte sich keine erhöhte Inzidenz für die Gesichtslähmung. Ein relevanter Unterschied, ob der Impfstoff von Pfizer/BioNTech oder von Oxford/AstraZeneca verwendet wurde, ließ sich nicht feststellen.

Daten von 40 Millionen Menschen ausgewertet

Die Auswertung stützte sich auf Daten aus über 50 verschiedenen Studien, die bis August 2022 durchgeführt wurden. Insgesamt gingen in die Analyse fast 53 Millio­nen Impfungen und 40 Millionen Personen ein.

Quelle: Rafati A et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2023; e230160; DOI: 10.1001/jamaoto.2023.0160