Gefangen, zermahlen, aufgerieben: Leben in der Sorgenmühle

Autor: Matthias Siegk

„Es wird doch nichts passiert sein!?“ Während das Kind das Haus verlässt, sieht die Mutter ihrer Kleinen voll Sorge nach: „Man liest ja immer ...“, ... dass das Leben lebensgefährlich ist, könnte ihr allumfassendes Resümee lauten. Die Frau sieht schwarz, denkt negativ, baut Schreckensszenarien auf und baut dabei körperlich ab. Sie ist müde, kraftlos, ausgelaugt und geht ihrer Umwelt dabei gehörig auf die Nerven. Sie leidet jedoch nicht unter einer Phobie, sondern unter einer der am meisten verbreiteten Angsterkrankungen – sie leidet unter einer Generalisierten Angststörung.

Während sich Agoraphobie, Panikstörung, sozio- oder monophobe Krankheitsbilder differenzialdiagnostisch gut abgrenzen lassen, haben es Ärzte und Psychotherapeuten mit der Patientengruppe der sogenannten „Sorgenkrankheit“ schwerer. Das Leitsymptom der Generalisierten Angststörung (engl. generalized anxiety disorder; GAD, F41.1) zeichnet sich durch anhaltende, übersteigerte Sorgen um alltägliche Dinge oder das Wohlergehen Angehöriger aus und um hierdurch beeinträchtigte Interaktionen mit anderen – im Umkehrschluss durch die Unfähigkeit zu entspannen. Motorische Anspannung im Kontext mit frei flottierender Angst wird als quälend empfunden. Autonome Hyperaktivität und vegetative Übererregbarkeit…

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