Onlinetherapie bremst Essattacken Hilfe zur Selbsthilfe im Netz

Autor: Sabine Debertshäuser

In der Interventionsgruppe war ein deutlicher Rückgang der Bulimie-Episoden zu verzeichnen, was mit einer signifikanten Reduktion der Essattacken einherging. In der Interventionsgruppe war ein deutlicher Rückgang der Bulimie-Episoden zu verzeichnen, was mit einer signifikanten Reduktion der Essattacken einherging. © Natasha - stock.adobe.com

Eine webbasierte kognitive Verhaltenstherapie kann die Symptome von Bulimie verringern. Das berichten Psychologinnen und Psychologen um Steffen Hartmann von der Universität Heidelberg.

Deutlicher Rückgang der Beeinträchtigung

Die Teilnahme an dem zwölfwöchigen Onlinekurs war über jeden Internetbrowser möglich. Während 77 Betroffene das Programm absolvierten, standen ebenso viele Erkrankte zunächst auf der Warteliste. Im Durchschnitt waren die überwiegend weiblichen Patienten 29,6 Jahre alt.
In der Interventionsgruppe war ein deutlicher Rückgang der Bulimie-Episoden zu verzeichnen, was mit einer signifikanten Reduktion der Essattacken einherging. Auch bei den sekundären Endpunkten der allgemeinen Bulimiesymptome und der klinischen Beeinträchtigung erwies sich die Selbsthilfeintervention als überlegen. Kein Effekt fand sich dagegen auf kompensatorische Verhaltensweisen, Wohlbefinden und Arbeitsfähigkeit. 

Die Autorinnen und Autoren sehen in Interventionen wie dieser vor allem eine Ergänzung zur klassischen Psychotherapie. Dank der Skalierbarkeit der Maßnahmen könne man auch schwer erreichbare oder formal nicht-diagnostizierte Patientengruppen behandeln. Einschränkend merken sie jedoch an, dass keine aktive Kontrollgruppe vorhanden war.

Quelle: Hartmann S et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2419019; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.19019