Hautbewertung bei Ichthyose Ichthyose-Scoring: Verlässlichkeit bei allen Hauttypen bestätigt
Das Scoring-System bei Ichthyose zeichnet sich dadurch aus, dass für alle Menschen gleich funktioniert - ungeachtet der Hautfarbe.
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Ichthyosen sind hereditäre epidermale Verhornungsstörungen, die durch Erythem und unterschiedlich starke Schuppung gekennzeichnet sind. Das Ichthyose Scoring System (ISS) hat sich hierbei als zuverlässiges Instrument zur Quantifizierung des Schweregrads von Schuppenbildung und Erythem bewährt. Ob sich das Bewertungssystem auch bei Menschen mit Skin of Color gut schlägt, prüfte jetzt eine internationale Forschergruppe.
Für ihre Querschnittstudie hatte das Team 94 professionelle Fotos von insgesamt 61 Betroffenen aus dem Nationalen Register für Ichthyose ausgewählt, davon 47 Fotos von den Hauttypen (nach Fitzpatrick) I bis III und 47 von den Hauttypen IV bis VI. Die Testfotos repräsentierten Personen aller Hauttypen jeweils mit Ichthyosen in allen Schweregraden, schreibt die Expertengruppe um Angela Luo von der Yale School of Medicine in New Haven. Aufgrund der begrenzten Auswahl wurden nur Abbildungen des oberen Rückens, der Oberarme, der Beine und der Fußrücken ausgewählt. Im Anschluss daran bewerteten 14 Dermatologinnen und Dermatologen unabhängig voneinander dieselben Testfotos und waren hinsichtlich der fotografischen Gruppierung verblindet.
Bei Personen mit den Hauttypen Fitzpatrick I bis III lagen die Korrelationskoeffizienten zwischen den Klassen (intraclass correlation coefficients, ICC) für Schuppen und Erytheme zwischen 0,97 und 0,99 sowie 0,91 und 0,09. Bei Personen mit den Hauttypen Fitzpatrick IV und VI lagen die Werte zwischen 0,97 und 0,99 bzw. 0,90 und 0,94. Bei diesem statistischen Maß steht ein Wert von 1 für komplette Übereinstimmung.
Die Überlappung der ICC-Intervalle insgesamt belege die Zuverlässigkeit über alle Fototypen hinweg, heißt es im Fazit der Studie. Die Ergebnisse der Studie bestätigen das ISS als zuverlässiges Bewertungsinstrument für den Schweregrad der Ichthyose über verschiedene Hauttypen hinweg und schaffen eine Grundlage für eine größere Diversität in klinischen Studien, so ihr Fazit.
Dr. Maria García-Romero vom Instituto Nacional de Pediatría in Mexico-Stadt und Dr. Mya Robertson begrüßen in ihrem begleitenden Editorial die Entwicklung und Validierung des ISS als einen wesentlichen Schritt zur Gewährleistung einer gleichberechtigten Versorgung aller Patientinnen und Patienten. Für die Zukunft wünschen sie sich, die Forschung gerade von seltenen Krankheiten zu priorisieren und deren Behandlung zu beschleunigen.
Quelle: 1. Luo AJ et al. JAMA Dermatol 2025; doi: 10.1001/jamadermatol.2025.1965
2. García-Romero MT, Roberson ML. JAMA Dermatol 2025; doi: 10.1001/jamadermatol.2025.1963