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Kardiale Gesundheit durch Treppensteigen testen?

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die Patienten sollten 60 Treppenstufen möglichst rasch hochsteigen – ohne Rennen oder Zwischenstopps. Die Patienten sollten 60 Treppenstufen möglichst rasch hochsteigen – ohne Rennen oder Zwischenstopps. © iStock/golero
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Wie es um die kardiale Gesundheit eines Patienten steht, lässt sich oft schon mit einfachem Treppensteigen einschätzen. Wer 60 Stufen in weniger als 45 Sekunden schafft, hat wahrscheinlich eine gute Prognose.

Zu diesem Ergebnis kommt eine spanische Studie, die 165 symptomatische Patienten mit bekannter oder vermuteter KHK einschloss. Sie absolvierten zunächst einen herkömmlichen Belastungstest (EKG bzw. Echo). Nach einer Pause von mindestens 15 Minuten sollten sie 60 Treppenstufen möglichst rasch hochsteigen – ohne Rennen oder Zwischenstopps.

Dabei zeigte sich eine klare Korrelation zwischen den Ergebnissen der beiden Tests. Probanden, die das Stufenpensum in weniger als 40–45 Sekunden schafften, erreichten in der Ergometrie mehr als 9–10 metabolische Äquivalente (MET). Wer unter Belastung auf 10 MET kommt, hat ein jährliches Sterberisiko von ≤ 1 %, erklärte Dr. Jesús Peteiro von der Universitätsklinik A Coruña.

Tempo korreliert mit Organfunktion

Probanden, die ≥ 1,5 Minuten brauchten, hatten dagegen weniger als 8 MET, was mit einer Zehnjahresmortalität von 30 % assoziiert ist. Für eine ungünstige Prognose spricht auch, dass 58 % der langsamen Treppensteiger unter Belastung eine abnorme Herzfunkion aufwiesen, aber nur 32 % der schnellen.

Quelle: EACVI* – Best of Imaging 2020 – Online-Veranstaltung (*European Association of Cardiovascular Imaging)