Anzeige

Sekundäre Regurgitation Klappen-Clip zeigt Vorteile auch auf längere Sicht

Autor: Dr. Angelika Bischoff

Durch ein Mitralklappen-Clipping lässt sich die Regurgitation erfolgreich verringern. Durch ein Mitralklappen-Clipping lässt sich die Regurgitation erfolgreich verringern. © mybox – stock.adobe.com
Anzeige

Wenn sich die linke Herzkammer erweitert, verschieben sich die Papillarmuskeln nach apikal und lateral. Das kann dazu führen, dass die Mitralklappe nicht mehr korrekt schließt. Folge ist eine sekundäre Regurgitation.

Mittels des katheterbasierten Rekonstruktionsverfahrens Mitraclip­ lässt sich dies korrigieren. Durch den Eingriff wird das Ausmaß der Regurgitation über den Beobachtungszeitraum von zwei Jahren merklich verringert. Auch das Risiko für eine Einweisung ins Krankenhaus wegen Herzinsuffizienz geht zurück, ebenso die Sterblichkeit über zwei Jahre, wie Auswertungen von COAPT bereits zeigten.  

Für diese Studie hatte man 614 Patienten mit Herzinsuffizienz und mittelschwerer bis schwerer sekundärer Regurgitation, die trotz bestmöglicher Medikation nach wie vor symptomatisch waren, randomisiert. Die eine Hälfte unterzog sich dem Mitralklappen-Clipping plus Pharmakotherapie, die anderen Studienteilnehmer bekamen weiterhin ausschließlich Medikamente. 

Prof. Dr. Gregg Stone­ vom Mount Sinai­ Medical Center in New York und Koautoren publizierten nun die finalen Fünf-Jahres-Daten der Untersuchung. Auch nach diesem verlängerten Zeitraum waren die Patienten der Kathetergruppe signifikant im Vorteil, obwohl für die Kontrollpatienten nach zwei Jahren der Wechsel zur Interventionsgruppe und damit das Mitralklappen-Clipping­ möglich war. 
Die auf ein Jahr gerechnete Rate für eine Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz betrug 33,1 % für die Interventionsgruppe, in der Kontrollgruppe lag sie bei 57,2 % (Hazard­ Ratio­ 0,53). In den fünf Jahren starben 57,3 % der Patienten mit Mitraclip­, von den Kontrollpersonen unter alleiniger Pharmakotherapie waren es 67,2 %. Von Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz betroffen waren 73,6 % versus 91,5 %. Die Katheterintervention erwies sich darüber hinaus auch langfristig als sicher.

Spätere Intervention ebenfalls erfolgreich

Post-hoc-Analysen unterstützen den Nutzen der Intervention zusätzlich, wie Prof. Stone und Kollegen schreiben. Etwa ein Fünftel der Patienten der Kontrollgruppe hatte nach dem Übergang in die Interventionsgruppe letztlich doch noch das Mitralklappen-Clipping erhalten. Bei diesen Patienten ließ sich die Regurgitation ebenso erfolgreich verringern wie in der primären Interventionsgruppe. Die nachträgliche Intervention erwies sich als unabhängiger Prädiktor für das Ausbleiben weiterer Komplikationen.

Quelle: Stone GW et al. N Engl J Med 2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2300213