Mit Training zurück ins Leben Kraftübungen helfen bei der Rekonvaleszenz nach Schlaganfall

Autor: Nils Bröckelmann

Einem Schlaganfall folgen häufig schwere motorische Beeinträchtigungen. Einem Schlaganfall folgen häufig schwere motorische Beeinträchtigungen. © Studio Romantic – stock.adobe.com

Einem Schlaganfall folgen häufig schwere motorische Beeinträchtigungen. Bewegung kann die körperliche Funktion der Patientinnen und Patienten verbessern und somit das Risiko eines erneuten Schlaganfalls und die Gesamtmortalität verringern.

Deutlich mehr Studien fokussieren sich auf Ausdauertraining wie Laufen oder Radfahren als auf Krafttraining. Bekannt ist, dass körperliche Übungen nach einem Schlaganfall dabei helfen können, die Muskelkraft zu steigern. Weniger klar ist jedoch, welche weiteren Aspekte sich damit noch verbessern lassen.

Ein Team um Dr. Kenneth Noguchi von der McMaster University, Hamilton, analysierte 42 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 2.204 Patientinnen und Patienten, die einen Schlaganfall erlitten hatten. Die eingeschlossenen Studien verglichen die Effekte des Krafttrainings entweder mit denen einer konventionellen Physiotherapie oder mit keiner strukturierten Trainingsmaßnahme.

Teilnehmende trainierten bis zu fünfmal pro Woche

Untersuchte Endpunkte waren unter anderem die Gehfähigkeit der Teilnehmenden und wie gut diese das Gleichgewicht halten konnten. In den Interventionsgruppen trainierten die Patientinnen und Patienten einmal alle zwei Wochen bis fünfmal pro Woche. Die aufgebrachte Kraft oder Trainingsintensität maß man beispielsweise über die Anzahl der Wiederholungen einer Übung, mittels Herzfrequenz oder über eine subjektive Einschätzung. 

Prinzipiell ist jedes Krafttraining gut – die Studie legt aber nahe, dass häufige Einheiten pro Woche besonders hilfreich sind, unter anderem um das Gangbild zu verbessern. Ein Powertraining, bei dem es um Kraft und Schnelligkeit geht, half, die Gehgeschwindigkeit zu steigern. Beim funktionellen Training werden gezielt Aktivitäten des täglichen Lebens geübt – es schnitt hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität schlechter ab als konventionelles Training z. B. mit Hanteln oder an Geräten, das primär auf die Stärkung der Muskelkraft setzt, schreiben die Forschenden. Ärztinnen und Ärzte sollten Betroffene daher ermutigen, regelmäßig Kraftübungen auszuführen, so das Fazit der Autorengruppe.

Quelle: Noguchi KS et al. Br J Sports Med 2025; 59: 185-197; DOI: 10.1136/bjsports-2024-108476