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Krebs Krankheitsrisiko hängt von Ernährung ab

Autor: Lara Sommer

Vertreter:innen der DGVS erinnerten daran, dass sich das Malignomrisiko durch unsere Ernährung beeinflussen lässt. Vertreter:innen der DGVS erinnerten daran, dass sich das Malignomrisiko durch unsere Ernährung beeinflussen lässt. © Alexander Raths – stock.adobe.com
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Durch unsere Ernährung lässt sich das Malignomrisiko beeinflussen – da­ran erinnerten Vertreter:innen der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. 

„Verarbeitetes Fleisch kann das Darmkrebs-Risiko um 18 % erhöhen, wenn man davon täglich mehr als 50 Gramm zu sich nimmt“, führte Prof. Dr. ­Martina ­Müller-Schilling vom Universitätsklinikum Regensburg als Beispiel an. Auch Alkohol steigere schon in geringen Mengen pro Tag die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken. 

Ein häufiger Konsum von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und Gemüse erweist sich hingegen als gesundheitsförderlich, ebenso wie ein Verzicht auf verarbeitete kalorienreiche Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt. Dies entspräche auch gängigen Empfehlungen zur Vorbeugung vieler Krebserkrankungen.

Auch für Betroffene sei eine ausgewogene, gesunde Ernährung wichtig. Von einer ketogenen Diät, die das Tumorwachstum ausbremsen soll, hält die Gastroenterologin wenig: „Dafür gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg.“ Hingegen steige schon innerhalb weniger Wochen das Risiko für Mangelernährung.

Ernährungszustand auf Station bleibt Problem

In Kliniken tritt bei mehr als einem Viertel der Patient:innen eine Mangelernährung auf. „In der Gastroenterologie, die mit der Onkologie und der Geriatrie die meisten mangelernährten Patient:innen versorgt, sind meist Tumoren oder Krebserkrankungen der Verdauungsorgane, aber auch chronische und chronisch-entzündliche Darm- oder Leber­erkrankungen die Haupt­ur­sachen von Mangel­ernährung“, so Prof. Dr. ­Thomas ­Frieling, Helios-Klinikum Krefeld. Ein schlechter Ernährungszustand könne teilweise mit mehr Wundheilungsstörungen und Infektionen sowie einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen. 

Der Arzt sieht Politik und Krankenhausträger in der Verantwortung. Für Ernährungstherapien und professionelle Ernährungsteams sähen die Etats häufig kein Geld vor, obwohl die Folgeschäden jährlich Milliarden Euro an Mehr­kosten verursachten. „Es braucht ein Umdenken bei den Verantwortlichen, damit das Problem der Mangelernährung endlich angegangen wird“, forderte Prof. Frieling.

Quelle: Pressekonferenz – DGVS