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Rundherde Künftig einzeitige Diagnostik und Therapie von peripheren Läsionen möglich

DGP-Kongress 2024 Autor: Manuela Arand

Für eine klassische Bronchoskopie sind die Rundherde meist zu klein. Für eine klassische Bronchoskopie sind die Rundherde meist zu klein. © shevchukandrey – stock.adobe.com
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Immer mehr Thorax-Computertomografien bedeuten auch immer mehr Rundherde, die abzuklären sind. Die technischen Anforderungen sind mittlerweile so hoch, dass das bald nur noch spezialisierte Zentren leisten können, meinte Prof. Dr. Felix Herth vom Universitätsklinikum Heidelberg.

Was also tun mit einem Rundherd, sei er nun per Screening oder per Zufall entdeckt worden? „Bronchoskopie und transbronchiale Biopsie können Sie bleiben lassen“, empfahl Prof. Herth. „Die Herde sind viel zu klein, die treffen Sie gar nicht bei der klassischen Bronchoskopie.“ Die Technik werde zwar immer besser – nicht zuletzt durch die Unterstützung von Robotern, die viel genauer treffen als jeder Endoskopiker. Ihr Einsatz macht die Untersuchung aber auch teuer: Ein Bronchoskop kostet etwa 25.000 Euro, ein Roboter eine Million. Prof. Herth: „Da werden nicht mehr so viele mitspielen, das wird eine Zentrumsmedizin.“ Dies gilt insbesondere für periphere Rundherde, an die das Bronchoskop nicht hinreicht. Um sie anzusteuern, braucht es High-End-Bildgebung. Diese hebt zwar die Treffsicherheit auf 90 % an, kann aber natürlich nicht überall vorgehalten werden. 

Die Spezialisierung in Sachen Diagnostik könnte für die Patienten weitere Vorteile bringen. „Wenn wir schon da sind, können wir ja auch gleich therapieren“, wie es Prof. Herth formulierte. Derzeit werden folgerichtig eine Reihe von Ablationsverfahren – mit Dampf, Mikrowellen, Kälte usw. – geprüft, die direkt bei der robotergestützten Endoskopie angewandt werden sollen.

Quelle: 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin