Alkoholkonsum & Suizidrisiko Mehr Alkohol, mehr Suizide: Pro-Kopf-Konsum als Warnsignal

Autor: Sabine Mattes

Jeder zusätzliche Liter reiner Alkohol, der pro Kopf getrunken wird, erhöht die Suizidrate messbar. Jeder zusätzliche Liter reiner Alkohol, der pro Kopf getrunken wird, erhöht die Suizidrate messbar. © volff - stock.adobe.com

Jeder zusätzliche Liter reiner Alkohol, der pro Kopf getrunken wird, erhöht die Suizidrate messbar. Prävention beginnt deshalb beim gesellschaftlichen Konsum – unabhängig vom Geschlecht.

Alkohol zählt zu den bekannten Risikofaktoren für Suizid. In einer aktuellen Übersichtsarbeit zeigen Forscherinnen und Forscher um Katherine Guo vom Institute for Mental Health Policy Research in Toronto, dass ein konkreter Zusammenhang zwischen dem statistisch ermittelten Pro-Kopf-Alkoholkonsum und der Suizidrate bestehen könnte. Die Metaanalyse basiert auf den Daten von 13 internationalen Studien, die sich über Untersuchungszeiträume von bis zu 58 Jahren erstreckten.

Das Geschlecht spielte bei der Assoziation keine Rolle

Aus der Analyse geht hervor, dass jeder zusätzliche Liter reinen Alkohols im Pro-Kopf-Verbrauch mit einem Anstieg der suizidbedingten Mortalitätsrate um 3,59 % in Verbindung stand. Entgegen den Erwartungen des Autorenteams ließen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede feststellen.

Der Alkoholkonsum pro Kopf ist eine indirekte Kennzahl, die den durchschnittlichen Verbrauch an Reinalkohol in der Gesamtbevölkerung abbildet. Sie basiert auf der Verkaufsmenge bzw. den Importen und Exporten in einem festgelegten Zeitraum – meist ein Jahr. Auch wenn dieser Wert nicht das konkrete Trinkverhalten einzelner Personen oder Gruppen widerspiegelt, sehen die Forschenden im Pro-Kopf-Konsum einen sinnvollen Ansatzpunkt für Präventionsstrategien.

Quelle: Guo K et al. JAMA Netw Open. 2025; 8: e2533129; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.33129