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Roboterassistierte Kolonchirurgie Mehr Spaß an der Konsole

Autor: Friederike Klein

Die Arbeit an der Konsole ist rückenschonender als die Laparoskopie. Die Arbeit an der Konsole ist rückenschonender als die Laparoskopie. © RFBSIP – stock.adobe.com; sdecoret – stock.adobe.com
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Mit Roboterarmen das Kolon staplen, Gefäße clippen und später auch kompliziertere Schritte übernehmen: Die Robotik macht die Kolonchirurgie attraktiv für junge Ärzte.

Roboterassistierte Systeme empfinden gerade jüngere Ärzte als vorteilhaft. Sie sind intuitiver zu bedienen als Laparoskope und die Innovationsgeschwindigkeit im Bereich der Chirurgie ist groß, die Technik hat also Zukunft. Deshalb glaubt Prof. Dr. Roland Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie in Magdeburg, dass die Robotik ein wichtiger Aspekt ist, die Chirurgie für den Nachwuchs besonders attraktiv zu machen. Außerdem plädiert er dafür, dass jeder Arzt bei Abschluss der Weiterbildung zum Viszeralchirurg auch Basiskompetenzen in der robotischen Chirurgie aufweisen sollte. Dabei sind die Fachgesellschaften gefragt, ein Curriculum unabhängig von den Robotik-Kursen der Hersteller zu entwickeln. Für die Kolonchirurgie wurde von der European Society of Coloproctology ein solches unabhängiges Ausbildungsprogramm Colorobotica initiiert.

Die robotische Chirurgie lässt sich gut trainieren, erläuterte Prof. Croner anhand des Konzepts an seiner Magdeburger Klinik: Die angehenden Fachärzte für Chirurgie müssen für den Erwerb der Basiskompetenzen in der roboterassistierten Chirurgie zunächst Kurse absolvieren, auch die Zertifizierungskurse der Hersteller. Die Ausbildung im virtuellen Raum ist dabei sehr hilfreich. Als nächstes absolvieren die Anwärter 25 Assistenzen am Tisch, wo sie unter anderem die Bedienung der Roboterarme mithilfe der Konsole erlernen. Unabdingbar dafür ist das Vorhandensein von zwei Konsolen, betonte Prof. Croner. Während der Nachwuchs mit einfachen Maßnahmen wie das Clippen und anschließende Durchtrennen eines Gefäßes oder das Staplen des Kolons startet, vollzieht ein erfahrener Operateur die komplizierteren Schritte bis hin zur Hemikolektomie. Schritt für Schritt kann der Lernende dann immer mehr Aufgaben übernehmen – immer überwacht durch den Experten.

Quelle: 49. Deutscher Koloproktologen-Kongress