Altersproblem oder Diabetes? Nervenschäden nicht nur auf den Zucker schieben

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Das Nachlassen der Nervenfunktion nach 5–10 Jahren entsprach weitgehend einer Schätzung für rein altersbedingten Rückgang. Das Nachlassen der Nervenfunktion nach 5–10 Jahren entsprach weitgehend einer Schätzung für rein altersbedingten Rückgang. © Giovanni Cancemi – stock.adobe.com

Bei gut kontrolliertem Typ-2-Diabetes (HbA1c < 7 %) verschlechtert sich die Nervenfunktion wohl in erster Linie durch das physiologische Altern und nicht durch die Stoffwechselstörung. Das zeigen Ergebnisse aus der Deutschen Diabetes-Studie.

Zwar wiesen Erkrankte mit neu (≤ 1 Jahr) diagnostiziertem Diabetes eine schlechtere Nervenfunktion auf als nach Alter und Geschlecht gematchte Kontrollpersonen, etwa in Bezug auf die motorische Nervenleitgeschwindigkeit und die Vibrationswahrnehmung. Über fünf Jahre hinweg nahmen diese und weitere Parameter jedoch in beiden Gruppen gleich stark ab. Nur in der Kontrollgruppe stieg zudem der Neuropathy Disability Score leicht an.

Ähnliches zeigte sich in einer weiteren, größtenteils gut eingestellten Kohorte mit 141 Betroffenen: Das Nachlassen der Nervenfunktion nach 5–10 Jahren entsprach weitgehend einer Schätzung für rein altersbedingten Rückgang. 

Quelle: Strom A et al. Neurology 2025; 104: e2133780; doi: 10.1212/WNL.0000000000213780

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