
Pleuranahe Lungenherde sicher biopsieren Neue roboterassistierte Methode führt zu zuverlässigen Ergebnissen

Üblicherweise erfolgt die Probenentnahme mittels CT-gesteuerter transthorakaler Biopsie oder mittels Navigationsbronchoskopie. Bei Befunden, die Kontakt zur viszeralen Pleura haben, ist das ein nicht ungefährlicher Eingriff. Eine weniger komplikationsträchtige Alternative stellt die sogenannte Shape-Sensing Robotic-Assisted Bronchoscopy dar, berichtet Dr. Sebastian Fernandez-Bussy von der Mayo Clinic Florida in Jacksonville.
178 Personen hatten sich zwischen 2020 und 2023 an den beiden Standorten der Mayo Clinic in Florida bzw. Minnesota aufgrund eines Lungenherds mit Pleurakontakt einem entsprechenden Eingriff unterzogen. Dabei waren 182 Läsionen mit einem maximalen Durchmesser von drei Zentimetern biopsiert worden: 95 grenzten an die periphere (kostale oder diaphragmatische), 30 an die mediastinale und 57 an die Lungenfissuren auskleidende Pleura.
Schlüssige histologische Diagnose in 80,2 % der Fälle
Die 107 Frauen und 71 Männer waren im Median 71 Jahre alt. Rund 58 % hatten eine positive Raucherhistorie und 52 % waren im Vorfeld an Krebs erkrankt. Die Robotereingriffe inklusive Einsatz eines mobilen Cone-Beam-CT verliefen mehrheitlich unkompliziert, berichtet Dr. Fernandez-Bussy: Nur fünf Personen (2,8 %) benötigten aufgrund eines Pneumothorax eine Thoraxdrainage und nur in einem Fall (0,6 %) trat eine drittgradige Blutung auf. Die diagnostische Ausbeute war gut: 146 von 182 Biopsien (80,2 %) lieferten eine schlüssige histologische Diagnose. Diesbezüglich erzielte die Kryobiopsie die besten Ergebnisse (87,4 %), gefolgt von der Zangenbiopsie (65 %) und der Feinnadelaspiration (60 %). Als günstig bezüglich der diagnostischen Ausbeute erwiesen sich Herde im Oberlappen, der Einsatz der mobilen CT sowie die Kryobiopsie. Bei 104 der biopsierten Herdbefunde (57,1 %) handelte es sich um Malignome.
Die Dignität von 36 Herden (19,8 %) wurde initial als unklar eingestuft. 21 von ihnen erwiesen sich im weiteren Verlauf als bösartig. Die Sensitivität der Robotertechnik bezüglich maligner Läsionen betrug 83,2 % (104 von 125).
Kryobiopsie verbessert die diagnostische Ausbeute
Angesichts dieser Beobachtungen halten die Forschenden die roboterassistierte Bronchoskopie für eine effektive und sichere Strategie zur histologischen Abklärung peripherer Lungenherde mit Pleurakontakt. Die mCBCT und die Kryobiopsie unterstützen die diagnostische Leistungsfähigkeit der Methode, betonen sie. Weitere Studien müssen diese Beobachtungen bestätigen.
Fernandez-Bussy S et al. Thorax 2025; doi: 10.1136/thorax-2024-222502