Neuronale Plastizität in utero lässt staunen

Autor: Manuela Arand, Foto: thinkstock

Auch große ZNS-Läsionen können folgenarm bleiben, sofern sie intrauterin entstehen. Dann organisieren sich die kortikospinalen Bahnen so, dass die gesunde Hemisphäre die motorische Steuerung beider Körperseiten übernimmt.

Wie effektiv Kompensationsmechanismen im Embryonal- bzw. Fetalstadium funktionieren, demonstrierte Professor Dr. Martin Staudt, Chef der Neuropädiatrie an der Schön Klinik Vogtareuth, am Beispiel einer jungen Frau. Sie war viel zu früh zur Welt gekommen und hatte eine Hirnblutung und massive periventrikuläre Hirnschäden aufgewiesen. Dadurch waren auf der betroffenen Seite kortikospinale Bahnen verloren gegangen. Dennoch verlief die motorische Entwicklung  postpartal weitgehend normal – sie scheitert lediglich daran, eine Hand isoliert zu bewegen, berichtete Prof. Staudt.

Die gesunde Hemisphäre übernimmt die Funktion

Beim Ungeborenen existieren noch kortikospinale Projektionsbahnen aus beiden…

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