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Axiale Spondyloarthritis Progression im mSASS-Score um 0,5 Punkte gebremst

Autor: Stephanie Käufl

Patient:innen mit axialer Spondyloarthritis, die TNF-α-Blocker erhalten, zeigen nach mehreren Jahren eine langsamere Progression im mSASSS. Patient:innen mit axialer Spondyloarthritis, die TNF-α-Blocker erhalten, zeigen nach mehreren Jahren eine langsamere Progression im mSASSS. © kieferpix – stock.adobe.com
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Wer bei einer axialen Spondyloarthritis TNF-α-Blocker gibt, darf sich nicht zu schnell entmutigen lassen. Der radiologische Effekt lässt zwei bis vier Jahre auf sich warten.

TNF-α-Blocker können die radiologische Progression einer axialen Spondyloarthritis aufhalten, stellte eine Forschergruppe um Murat­ Torgutalb von der Charité – Universitätsmedizin Berlin fest. Sie hatte 243 axSpA-Patienten aus dem GESPIC-Register untersucht, bei denen mindestens zwei Aufnahmen der Wirbelsäule vorlagen – eine als Basisbefund und die anderen im Abstand von mindestens zwei Jahren gemacht. Die Medikation jedes Patienten war bekannt. 

Effekt braucht mindestens zwei Jahre bis er sichtbar wird

Anhand der Daten prüften die Forscher die Zusammenhänge zwischen einer laufenden bzw. früheren Einnahme von TNF-α-Blockern und der radiografischen Progression. Diese erfassten sie über die absolute Veränderung des mSASSS (Modified Stoke Ankylosing Spondylitis Spinal Score) über zwei Jahre. Zudem berücksichtigten sie Faktoren wie Geschlecht, ASDAS, Rauchen und eine radiologisch nachweisbare Sakroiliitis.

Bei Patienten, deren Therapie in den zwei Jahren des Untersuchungsintervalls begonnen hatte, zeigte sich kein Einfluss auf die radiografische Progression. Hatten Patienten jedoch in den zwei Jahren vor der Erhebung TNF-α-Blocker erhalten, kam es im Verlauf des Follow-ups zu einer signifikant langsameren Progression im mSASSS. Besonders evident war der Effekt bei den Patienten, die ihre Therapie vor mehr als zwei Jahren begonnen hatten und seitdem weiterführten.

Diese Verlangsamung der Progression ist klinisch relevant, schreiben die Autoren. Normalerweise geht man für einen Zeitraum von zwei Jahren von einer natürlichen radio­grafischen Verschlechterung um etwa 1–2 mSASSS-Punkte aus. Im Vergleich dazu lag die Rate unter TNF-a-Blockern um 0,5–0,6 Punkte niedriger. 

Damit man bei einer Behandlung mit TNF-α-Blockern an der Wirbelsäule radiologische Erfolge erkennt, braucht es also Geduld. Die Autoren gehen davon aus, dass der verzögerte Effekt zwischen zwei und vier Jahre nach Beginn der Therapie sichtbar wird. Offen ist noch, ob die Wirkung allein aus der Eindämmung der Entzündung resultiert oder aus weiteren, direkten Einflüssen auf den Knochenstoffwechsel.

Quelle: Torgutalp M et al. Ann Rheum Dis 2022; DOI: 10.1136/annrheumdis-2022-222324