
PROs als Marker fürs Überleben Krebserkrankung: Diese Patient Reported Outcomes beeinflussen die Prognose

Bereits frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Überleben von Krebskranken und Patient Reported Outcomes (PROs) belegt. Bislang werden diese soften Parameter jedoch nicht ausreichend in die klinische Entscheidungsfindung integriert, bemängeln Forschende um Ryan S. Huang, University of Toronto.
Um dem Faktor mehr Gewichtung zu verleihen, analysierten sie 69 randomisierte Studien mit insgesamt 44.030 Patient:innen im Rahmen eines systematischen Reviews und Metaanalyse. In allen Studien wurde der Fragebogen EORTC GLG-C30 genutzt und das Gesamtüberleben ermittelt. 31 Studien flossen letztendlich in die Analyse ein.
Gesamtüberleben steigt mit GHQ-Score
Ein höherer GHQ*-Score zu Therapiestart ging mit einem verlängerten OS einher (HR 0,99). Für jeden Punkt, den sich der GHQ und die Funktionsskalen erhöhten, verlängerte sich dabei das Gesamtüberleben. Umso stärker jedoch die Beschwerden waren, desto kürzer lebten die Patient:innen. Mit Blick auf die einzelnen Aspekte ergaben sich folgende Ergebnisse:
- positiv auf das OS wirken sich aus: Physical Functioning (HR 0,94)und Role Functioning (HR 0,96) zu Therapiebeginn
- negativ auf das OS wirkten: Nausea und Erbrechen (HR 1,12), Appetitverlust (HR 1,04), Dyspnoe (1,03), Fatigue (HR 1,05), Schmerzen (1,07)
- keine Auswirkung hatten: Kognition (HR 0,96), Social Functioning (HR 1,01), Emotional Functioning (HR 1,04), Obstipation (1,01), Insomnie (HR 1,01)
Die Autor:innen fordern, PROs in die klinische Entscheidungsfindung einzubeziehen. So könnte deren Erhebung u. a. Patient:innen mit erhöhtem Risiko für einen Therapieabbruch identifizieren. Zudem sollten PROs künftig besser in Prädiktionsmodelle integriert werden.
* Global Health Status/Quality of Life
Quelle:
Huang RS et al. JAMA Oncol 2025; 11: e253153; DOI: 10.1001/jamaoncol.2025.3153