
Teledermatologie bei Psoriasis Psoriasis-Patienten bevorzugen den Hautarzt – aber es gibt Ausnahmen

Im Sprechzimmer oder per PC-Bildschirm – für die Betreuung von Menschen mit Psoriasis, sei es in der Akutversorgung oder in der Nachsorge, gibt es verschiedene Optionen. Inwieweit die Akzeptanz von Telemedizin in diesem Bereich gesteigert werden könnte, um die flächendeckende Versorgung zu optimieren, untersuchte eine Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
221 Studienteilnehmende wurden aus Patientenorganisationen rekrutiert. Ihr Durchschnittsalter lag bei 59 Jahren und weniger als die Hälfte der Kohorte war weiblich (40 %). Es gab zwei Varianten der Telemedizin: zum einen Store-and-Forward Teledermatologie, zum anderen interaktive live Teledermatologie.
Relativ schnell wurde klar, dass Menschen die Standardversorgung präferieren. Dennoch: Die Telemedizin (in beiden Varianten) punktete bei den Teilnehmenden, wenn diese durch ihren behandelnden Arzt erfolgte und ihnen die Möglichkeit bot, Fragen zu stellen oder Bedenken zu äußern. Bei der Akutversorgung erhöhte eine Rückmeldung innerhalb von 24 h bei Schüben auch die Präferenz für die Teledermatologie.
Eine zusätzliche Tendenz „pro Teledermatologie“ zeigte sich, wenn Personen weniger Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre hatten, bei ihnen generell eine höhere Technologieakzeptanz vorlag und wenn schwere Erkrankungen bestanden. Einen Einfluss hatte auch die Wohnsituation: Menschen, die in der Stadt wohnen, standen der teledermatologischen Betreuung aufgeschlossener gegenüber.
Um die Akzeptanz auf Patientenseite zu fördern, sollte die Telemedizin drei Punkte in den Fokus stellen: der Austausch sollte mit einem bereits behandelnden Arzt erfolgen, er sollte die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen sowie bei akuten Schüben einen unmittelbaren Kontakt herzustellen. So könnte die Teledermatologie beim Krankheitsbild Psoriasis deutlich profitieren.
Quelle: Reinders P et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2025; doi: 10.1111/jdv.20701