Hautleiden trifft Psyche Psyche leidet bei Hidradenitis suppurativa unabhängig vom Schweregrad

Autor: Sabine Debertshäuser

Der Schweregrad der Hidradenitis suppurativa (HS) hat keinen Einfluss auf das Risiko wiederkehrender oder neu auftretender Depression und Angststörungen. Der Schweregrad der Hidradenitis suppurativa (HS) hat keinen Einfluss auf das Risiko wiederkehrender oder neu auftretender Depression und Angststörungen. © Seventyfour – stock.adobe.com

Ob leicht oder schwer – Hidradenitis suppurativa erhöht stets das Risiko für Depression und Angststörungen. Eine dänische Studie zeigt: Jeder HS-Patient braucht psychiatrische Aufmerksamkeit.

Der Schweregrad der Hidradenitis suppurativa (HS) hat keinen Einfluss auf das Risiko wiederkehrender oder neu auftretender Depression und Angststörungen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende nach der Auswertung der Daten von 10.206 dänischen Erwachsenen mit HS (mittleres Alter 38 Jahre, 70 % weiblich). 

Man hatte den Patientinnen und Patienten 40.125 Kontrollpersonen aus der Allgemeinbevölkerung im Verhältnis 1 : 4 gegenübergestellt. Als Proxy für den Schweregrad der HS galten die Art der Behandlung sowie die Anzahl stationärer Aufenthalte. Menschen mit HS hatten im Vergleich zu denen ohne die Erkrankung ein höheres Risiko für das Neuauftreten von Depression oder  Angststörungen (adjustierte Hazard Ratio, aHR, 1,69 bzw. 1,48). 

Nach Behandlungsmethode stratifiziert, lag die Risikoquote unter topischer Therapie am höchsten (HR 1,62), gefolgt von Nicht-Biologika (HR 1,61) und Biologika (HR 1,38). Krankenhausaufenthalte wegen krankheitsbedingten chirurgischen Eingriffen erhöhten das Risiko für Depression bzw. Angststörungen um den Faktor 1,44. Betroffene, die mindestens dreimal ins Krankenhaus mussten, hatten ein 52 % höheres Risiko für Depressionen bzw . ein 60 % höheres Risiko für Angstzustände.

Bei HS-Kranken fanden sich zudem häufiger Depressionen (7 %) und Angstzustände (5,9 %) in der Vorgeschichte verglichen mit den Kontrollen (0,3 % bzw. 0,5 %). Allerdings ergab die Analyse, dass eine HS das Risiko eines Rückfalls in dieser vorerkrankten Subgruppe nicht signifikant erhöhte.

Das erhöhte Risiko für Depressionen und Angstzustände wurde bei allen Schweregraden der Hauterkrankung festgestellt, schreiben die Studienautorinnen und -autoren. Sie unterstreichen die Notwendigkeit einer systematischen psychiatrischen Beurteilung bei allen Patientinnen und Patienten mit HS ungeachtet der Ausprägung.

Holgersen N et al. JAMA Dermatol 2025;doi: 10.1001/jamadermatol.2025.2298