Kranke Haut sorgt für Komorbiditäten Hidratenitis suppurativa ist mehr als nur eine Hautsache

Autor: Dr. Sabine Debertshäuser

Hidradenitis suppurativa im Kindes- und Jugendalter geht mit einer Vielzahl chronischer Erkrankungen einher Hidradenitis suppurativa im Kindes- und Jugendalter geht mit einer Vielzahl chronischer Erkrankungen einher © Pepermpron - stock.adobe.com

Hidradenitis suppurativa im Kindes- und Jugendalter geht mit einer Vielzahl chronischer Erkrankungen einher – von Adipositas bis Depression. Hausärztinnen und Hausärzte sollten daher mehr im Blick haben als nur die Äußerlichkeiten.

Eine Hidradenitis suppurativa im Kindes- und Jugendalter ist mit der erhöhten Prävalenz von chronischen Komorbiditäten assoziiert. Das zeigt die Metaanalyse von 19 Studien, deren Ergebnisse eine Gruppe aus Kanada veröffentlicht hat.

Ausgewertet wurden die Daten von 17.267 Kindern und Jugendlichen mit Acne inversa. Die Betroffenen waren überwiegend weiblich (76,7 %), das Alter lag zwischen 12 und 17 Jahren. Mehr als 8 Mio. Mädchen und Jungen bildeten die Kontrollgruppe.

Pädiatrische Patientinnen und Patienten mit Hidradenitis suppurativa waren für zahlreiche metabolische, endokrinologische, dermatologische, genetische und psychiatrische Komorbiditäten disponiert, berichtet das Autorenteam um Samiha Mohsen von der Universität Toronto. Häufigste Begleiterkrankungen waren Acne vulgaris mit einer gepoolten Prävalenz von 43 %, Adipositas mit 37 %, Angstzustände mit 18 % und Hirsutismus mit 14 %. Im Vergleich zur Kontrollgruppe war zudem das Risiko für Depressionen erhöht (19 % gegenüber 3,2 %). Auch die Wahrscheinlichkeit für Diabetes Typ 1 und Typ 2 (2 % bzw. 4 %) lag höher, wenn auch mit schwacher Evidenz.

Die Ergebnisse unterstreichen die erhebliche Belastung, der diese Patientengruppe ausgesetzt ist, schreiben die Forschenden. Sie plädieren für umfassende Screenings, gezielt auch auf Typ-2-Diabetes bei Patientinnen und Patienten mit Hidradenitis suppurativa und Adipositas.

Quelle: Mohsen ST et al. JAMA Dermatol 2025; 161: 805-812; doi: 10.1001/jamadermatol.2025.1565