
Häusliche Lungenreha ist sicher Rasche Symptomlinderung nach ambulant behandelter COPD-Exazerbation

Auch nach einem stationären Klinikaufenthalt wegen einer exazerbierten COPD zeigt sie günstige Effekte. Aber wie verhält es sich, wenn die Exazerbation ambulant behandelt wurde – sollte man dann parallel zur medikamentösen Therapie zu einer heimbasierten Lungenreha raten?
Um dies herauszufinden, initiierte eine Gruppe um Ana Machado von der Universität Aveiro eine randomisierte kontrollierte Studie, in die sie Personen mit ambulant behandelter Exazerbation aufnahmen. Die Teilnehmenden erhielten entweder eine alleinige COPD-Standardtherapie (Kontrollgruppe) oder absolvierten zusätzlich eine dreiwöchige pneumologische Reha zu Hause (experimentelle Gruppe). Primärer Endpunkt war die Verbesserung der Werte im COPD Assessment Test. Zu den sekundären Zielkriterien zählten die Erfassung der Symptome und der funktionellen Kapazität. Das Reha-Programm bestand aus zwei begleiteten 60-minütigen Sessions pro Woche, die folgende Aspekte umfassten:
- medizinische Trainingstherapie, d. h. Step-Training sowie Krafttraining insbesondere der oberen Extremitäten und des Rumpfes
- Atemtherapie
- Vermittlung von Techniken zur Befreiung der Atemwege von Schleim
- Patientenschulung
- psychosoziale Unterstützung
Das Forscherteam analysierte die Daten von 50 Teilnehmenden (78 % Männer) mit einem mittleren Alter von 70 Jahren und einer durchschnittlichen FEV1 von 47,4 % des Solls. Die experimentelle Gruppe profitierte erheblich von der Lungenreha. So schnitt sie z. B. im COPD-Test deutlich besser ab als die Kontrollen (-12,5 vs. -5,9 Punkte). Zudem wurde von einer Verbesserung der Symptomatik, der körperlichen Aktivität sowie der funktionellen Kapazität berichtet. Zu unerwünschten Wirkungen kam es nicht, schreibt das Autorenteam. Eine dreiwöchige Lungen-Reha in diesem Setting sei sicher und effektiver als eine alleinige Pharmakotherapie. Vor dem Hintergrund, dass mehr als 80 % der von COPD-Exazerbationen Betroffenen heute ambulant behandelt werden können, sei das eine bedeutsame Erkenntnis.
Quelle: Machado A et al. Thorax 2025; 80: 218-226; doi: 10.1136/thorax-2024-221760