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Rat eines Gynäkologen

Autor: Privatdozent Dr. Frank-Michael Köhn

Wie kaum bei einer anderen diagnostischen Abklärung steht bei der vermuteten Spermaallergie die sorgfältigste Anamnese im Vordergrund. Nur sie kann Hinweise auf Sensibilisierungen durch andere, nicht im Seminalplasma vorkommende Allergene (z.B. Latex im Kondom, vaginale Kontrazeptiva, Lubrikanzien, Lokalanästhetika in manchen Kondomen) sicher ausschließen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf den zeitlichen Verlauf der Symptome nach Exposition gegenüber Sperma zu richten: Beginn und Dauer der Beschwerden sind ebenso zweifelsfrei zu eruieren wie die Differenzierung lokaler von generalisierten allergischen Reaktionen. Die klinische Symptomatik umfasst bei Sensibilisierung gegen Seminalplasma lokale Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Juckreiz, Brennen, Erytheme und Ödeme im Vulvabereich oder an anderen Kontaktstellen des Sperma können sofort oder auch mit kurzer zeitlicher Verzögerung (30 min) einsetzen. Generalisierte systemische Reaktionen äußern sich als Dyspnoe, Schluckstörungen, rhinokonjunktivale Beschwerden, generalisierte Urtikaria, Angioödeme, gastrointestinale Symptome mit Erbrechen oder Diarrhoe, Exazerbation eines vorbestehenden atopischen Ekzemes oder als anaphylaktischer Schock.

Auffällig ist bei einer Spermaallergie der hohe Anteil an Frauen, welche die Symptome gegen Sperma bereits nach dem ersten intravaginalen Geschlechtsverkehr bemerken. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sie noch…

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