Anzeige

Kardiovaskuläre Erkrankungen Rheumapatienten brauchen neue Klappen

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Patient:innen mit RA benötigen häufiger einen Klappenersatz als Menschen ohne RA. Patient:innen mit RA benötigen häufiger einen Klappenersatz als Menschen ohne RA. © andy_boehler – stock.adobe.com
Anzeige

Bekanntermaßen haben Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Betroffenen auch deutlich häufiger eine Aortenstenose entwickeln als Menschen ohne RA, öfter einen Klappenersatz benötigen oder infolge einer Aortenstenose versterben.

Bedarf für Klappenersatz um ein Drittel erhöht 

Das geht aus den Gesundheitsdaten von gut 73.000 Betroffenen im Alter von durchschnittlich 63 Jahren und fast 640.000 gematchten Kontrollpersonen ohne rheumatoide Arthritis hervor. Für sämtliche Studienteilnehmer wurde im Zeitraum zwischen 2000 und 2019 das Auftreten einer ambulant oder stationär gestellten Diagnose einer Aortenstenose, einer offenen Operation oder eines Transkatheter-Aortenklappenersatzes sowie des Todes in Zusammenhang mit einer Aortenstenose erfasst. Für ihre Auswertung griffen die Studienautoren um Dr. Tate­ Johnson­ von der University of Nebraska auf die Aufzeichnungen der US-amerikanischen Veterans Health Administration sowie der Medicare & Medicaid Services zu.

Im Beobachtungszeitraum traten insgesamt 16.109 der Ereignisse auf. Dabei betrug die Inzidenz bei den Patienten mit rheumatoider Arthritis 3,97 pro 100.000 Personenjahre gegenüber  2,45 in der Kontrollgruppe, entsprechend einer Differenz von 1,52 pro 100.000 Personenjahre.

Das Risiko für die Notwendigkeit eines Klappenersatzes oder für Tod war demnach bei den RA-Betroffenen um den Faktor 1,48 erhöht. Die Wahrscheinlichkeit für einen Aortenklappenersatz lag um das 1,34-Fache höher, das für den letalen Verlauf einer Aortenstenose um das 1,26-Fache.

Quelle: Johnson TM et al. JAMA Intern Med 2023; DOI: 10.1001/jamainternmed.2023.3087