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Rheumatoide Arthritis: Führen Depressionen zu Absentismus?

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Remission mit Depression: Rheumapatienten genau im Auge behalten. (Agenturfoto) Remission mit Depression: Rheumapatienten genau im Auge behalten. (Agenturfoto) © sebra – stock.adobe.com
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Möchte ein Patient, dessen rheumatische Erkrankung eigentlich gut unter Kontrolle ist, dennoch nicht arbeiten gehen, sollten Sie hellhörig werden. Denn Depressionen kommen bei Rheumapatienten gehäuft vor.

Fordern Patienten mit rheumatoider Arthritis trotz Remission weiterhin eine AU-Bescheinigung, sollten Sie auch an eine psychiatrische Ursache denken. Depressionen treten bei der RA nicht nur häufiger auf, sie stecken oft auch hinter dem Wunsch, der Arbeit fernzubleiben.

In der multizentrischen Studie ­ERFASS wurden RA-Patienten mit Antikörpern gegen den Rheumafaktor bzw. citrullinierte Peptide (ACPA) über einen Zeitraum von einem Jahr untersucht. Alle erhielten eine medikamentöse Therapie nach dem Treat-to-­Target-Prinzip. Im Verlauf ver­ringerte sich der über 28 Gelenke gemessene Aktivitätsscore (DAS28) von durchschnittlich 4,27 auf 2,52. Nach zwölf Monaten ließen sich noch 15 % der Studienteilnehmer krankschreiben, obwohl sie sich in Remission befanden (DAS28 < 2,6). Dieser Anteil lag ebenso hoch wie bei Teilnehmern mit weiterhin aktiver Arthritis.

Absentismus mit Depressivität assoziiert

Untersuchungen zeigen eine Korrelation zwischen Absentismus und einer Majordepression, berichteten S. E. Meyer von der Medizinischen Hochschule Hannover und Kollegen. Schon zu Studienbeginn hatten Personen mit eingeschränkter beruflicher Teilhabe eine vermehrte Depressivität gezeigt.

Kongressbericht: Deutscher Rheumatologie Kongress 2020 – virtuell