Tipps mit Hand und Fuß RKI betont Stellenwert von Hygienemaßnahmen bei Infektionen mit Coxsackieviren

Enteroviren der Gruppe A, insbesondere die Coxsackie-A-Viren 6 und 16, gelten als wichtigste Ursache der Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Gegenüber Umwelteinflüssen sind sie relativ unempfindlich und da sie auch bei niedrigem pH-Wert stabil bleiben, überstehen sie die Magen-Darm-Passage, heißt es in einem Ratgeber des Robert Koch-Instituts (RKI). Die hochkontagiösen Viren lösen vorwiegend bei Kindern unter zehn Jahren die Hand-Fuß-Mund-Krankheit aus, Häufungen gibt es im Spätsommer und Herbst.
Beschwerden treten selten auf und sind meist mild
Über 80 % der Infektionen verlaufen asymptomatisch. Treten Beschwerden auf, sind sie meist mild und klingen binnen fünf bis sieben Tagen i. d. R. von selbst ab. Nach drei bis zehn Tagen Inkubation können sich Fieber, Appetitlosigkeit und Halsschmerzen entwickeln. Ein bis zwei Tage später folgen kleine rote Flecken an Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut, aus denen oft ulzerierende Bläschen werden. Dazu kann sich ein nicht juckendes Exanthem an Hand- und Fußsohlen gesellen.
Bei atypischen Verläufen zeigt sich der Ausschlag auch an Gesäß, Genital, Knien oder Ellenbogen und juckt stark. Begleitende systemische Symptome können eine stationäre Aufnahme erfordern, schwere zentralnervöse Komplikationen sind aber sehr selten. Allerdings kann es innerhalb weniger Wochen zum Verlust von Finger- und Zehennägeln kommen. Eine Labordiagnostik erübrigt sich i. d. R., weil die Hand-Fuß-Mund-Krankheit klinisch sicher zu erkennen ist. Eine Meldepflicht besteht nicht.
Eine Ansteckung ist auch über Tröpfchen möglich
Die Übertragung erfolgt meist direkt von Mensch zu Mensch über Körpersekrete, Ausscheidungen oder kontaminierte Oberflächen. In den ersten Tagen, wenn sich die Viren im Rachenepithel stark vermehren, ist auch eine Tröpfcheninfektion möglich. Hohe Ansteckungsgefahr besteht in der ersten Woche der Erkrankung, d. h. bevor die Bläschen eintrocknen. Danach nimmt die Kontagiosität ab, kann aber durch virushaltigen Stuhl noch wochenlang bestehen.
Die Hände spielen für die Transmission eine wesentliche Rolle. Durch eine konsequente Hygiene lässt sich das Infektionsrisiko senken: Dazu gehören regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen mit Seife sowie das Reinigen von Oberflächen und Gegenständen wie Türgriffe, Armaturen oder Spielzeug. Handelsübliche Reinungsmittel genügen. Was Desinfektionsmittel angeht, so muss im medizinischen Kontext auf den Wirkbereich „viruzid“ geachtet werden. Das RKI rät zudem, engen körperlichen Kontakt mit Erkrankten zu vermeiden und Handtücher oder Geschirr nicht gemeinsam zu nutzen.
Infizierte Kinder müssen nicht generell von Betreuungsstätten oder Schulen ausgeschlossen werden. Solange kein Fieber besteht und die Betroffenen sich fit fühlen, können sie die Gemeinschaftseinrichtungen weiterhin besuchen, schreibt das RKI. Das Gesundheitsamt kann aber in Einzelfällen ein Betretungsverbot anordnen, z. B. um einen Ausbruch einzudämmen.
Quelle: Epid Bull 2025; 11: 3-6; doi: 10.25646/13064