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Hypertonie Salzverzicht reduziert den Blutdruck ähnlich gut wie 12,5 mg HCT

Autor: Annette Kanis

Eine salzarme Ernährung wirkt sich positiv auf Hypertonie aus. Eine salzarme Ernährung wirkt sich positiv auf Hypertonie aus. © dusanpetkovic1 – stock.adobe.com
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Bei Hypertonie kann Salzrestriktion schnelle Erfolge hervorrufen. Schon eine Woche reduzierter Salzkonsum wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus.

Salzen oder nicht salzen? Eine Cross-over-Studie aus den USA untersuchte genauer, inwiefern Natriumzufuhr sich auf den individuellen Blutdruck auswirkt. Von den 213 Teilnehmern zwischen 50 und 75 Jahren hatten 25 % einen normalen Blutdruck, 20 % einen kontrollierten, 31 % einen unkontrollierten sowie 25 % eine unbehandelte Hypertonie. Alle mussten sich laut Protokoll eine Woche lang natriumreich ernähren (zusätzlich ca. 2.200 mg Natrium pro Tag), die nächste Woche natriumarm (max. 500 mg Natrium pro Tag) – oder umgekehrt. Der Blutdruck wurde vor und nach den Diätwochen über eine 24h-Messung kontrolliert, die Diätadhärenz anhand von Urinproben nachverfolgt. 

Die Salzrestriktion wirkte sich direkt aus und zwar in allen Gruppen. Im Median veränderte sich intraindividuell der arterielle Druck zwischen hoher und geringer Natriumzufuhr um 4 mmHg. Das entspricht ungefähr der Senkung, die man mit 12,5 mg HCT erreicht. Es zeigte sich, dass bei 46 % der Teilnehmer die Salzreduktion sogar noch effektiver war (Gesamtreduktion 5 mmHg). Diese Teilnehmer wurden als „salzempfindlich“ eingestuft. 

Betrachtet man die Werte bereits nach der ersten Diätwoche, lag der Unterschied zwischen den Gruppen sogar bei 8 mmHg. Der Rückgang des Blutdrucks war unabhängig vom Ausgangswert sowie von der Einnahme von Antihypertensiva. 

Als unerwünschte Ereignisse traten während der Woche mit natrium­reicher Ernährung bei knapp 10 % der Studienteil­nehmer Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Ödeme auf. Während der natriumarmen Ernährungswoche berichteten 8 % von Muskelkrämpfen und Schwäche. Alle Symptome waren mild und selbstlimitierend.

Quelle: Gupta DK et al. JAMA 2023; 330: 2258-2266; DOI: 10.1001/jama.2023.23651