Melatonin im Langzeittest Schichtarbeitende profitieren mehr als andere

Immer häufiger nehmen Menschen Melatoninsupplemente ein, um ihren Schlaf zu verbessern. Ob dies gesundheitliche Risiken im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes birgt, wurde anhand der Daten von fast 160.000 Frauen und Männern aus drei großen prospektiven Kohorten – Nurses Health Study I und II, Health Professionals Follow-up Study – untersucht.
Im Verlauf von bis zu 23 Jahren traten innerhalb von mehr als 2,6 Mio. Personenjahren knapp 17.000 kardiovaskulär bedingte Ereignisse auf. Die Häufigkeit eines neu diagnostizierten Typ-2-Diabetes betrug 12.730 auf ca. 2,7 Mio. Personenjahre. Verglich man Teilnehmende mit und ohne regelmäßige Melatonineinnahme, zeigte sich in der Multivarianzanalyse kein signifikanter Unterschied im kardiovaskulären Risiko (Hazard Ratio, HR, 0,94) oder der Diabetesentwicklung (HR 0,98), berichtete Prof. Dr. Matthias Weber von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Somit könne man die Langzeiteinnahme von Melatonin unter kardiovaskulären sowie diabetologischen Aspekten als sicher betrachten.
Als besonders interessant wertete der Kollege eine Subanalyse der Studie. Sie fokussierte auf Krankenschwestern, die mindestens fünf Jahre lang im Rotationsschichtdienst gearbeitet hatten. Für sie ergab sich unter regelmäßiger Melatonineinnahme ein geringeres Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (HR 0,54).
Quelle: 20. Diabetologie-Update-Seminar