Anzeige

Ebola-Impfung Schutz besteht schon nach zwei Wochen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die Ad26-MVA-Gruppe erhielt primär einen Adenovirus-Impfstoff gegen das Glykoprotein auf der Oberfläche des Zaire-Ebola-Virus. Die Ad26-MVA-Gruppe erhielt primär einen Adenovirus-Impfstoff gegen das Glykoprotein auf der Oberfläche des Zaire-Ebola-Virus. © Science Photo Library/Laguna Design
Anzeige

Ebola könnte vielleicht seinen Schrecken verlieren. Forscher testeten drei verschiedene Impfregime gegen die Infektion. Alle drei wirkten schnell, sicher und langanhaltend, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.

Ebola kann immer wieder ausbrechen. Umso wichtiger ist die Prävention durch Impfungen. Inzwischen wurden entsprechende Vakzine entwickelt, bisher war jedoch unklar, wie sicher sie sind und wie viel Zeit bis zur Immun­antwort vergeht.

Drei Impfregime getestet – alle mit Erfolg

Ein internationales Forscherteam startete deshalb zwei randomisierte, placebokontrollierte Studien, eine mit 1.400 Erwachsenen und die andere mit 1.401 Kindern ab einem Alter von einem Jahr. Geprüft wurden drei Impf­regime. Die Ad26-MVA-Gruppe erhielt primär einen Adenovirus-Impfstoff gegen das Glykoprotein auf der Oberfläche des Zaire-Ebola-Virus. 56 Tage später als Booster ein modifiziertes Kuhpockenvirus. Die zweite Gruppe impfte man mit einer Vakzine auf Basis des Vesikulären Stomatitis-Virus, das dasselbe Oberflächeneiweiß wie das Ebolavirus exprimiert (rVSV-Vakzine). Ein Teil der Patienten bekam zunächst die rVSV-Vakzine und 56 Tage danach ein Placebo, der andere wurde mit rVSV geboostert. 

Alle drei Schemata wirkten: Ein Jahr nach der Vakzination mit Ad26-MVA hatten 41 % der Erwachsenen und 78 % der Kinder relevant erhöhte Antikörpertiter. Mit rVSV als Einzeldosis gelang das in 76 % bzw. 87 % der Fälle. Mit rVSV-Auffrischung bei 81 % der Großen und 93 % der Kleinen. Im zum Schein geimpften Kollektiv produzierten nur 3 % bzw. 4 % Antikörper. Die Immunantwort ließ sich schon nach 14 Tagen nachweisen und blieb über zwölf Monate erhalten. 

Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden nicht verzeichnet. Lokalreaktionen an der Einstichstelle und leichte Allgemeinsymptome (Fieber, Kopfschmerz etc.) traten nur in der ersten Woche nach der Applikation unter Verum häufiger auf als unter der Placeboimpfung, schreiben Dr. Mark Kieh von der Partnership for Research on Ebola Virus in Liberia und Kollegen.

Quelle: PREVAC Study Team. N Engl J Med 2022; doi: 10.1056/NEJMoa2200072