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PAVK Selbstbestimmt geht sich’s besser

Autor: Sabine Mattes

Für ein effektives Gehtraining müssen Patienten mit PAVK nicht aufs Laufband. Für ein effektives Gehtraining müssen Patienten mit PAVK nicht aufs Laufband. © Djackson Elias – stock.adobe.com
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Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) profitieren von einem Gehtraining.

Viele scheuen jedoch die Anfahrt in ein Rehazentrum, um dort unter Anleitung auf dem Laufband zu üben, schrei­ben Dr. ­Neela ­Thangada, Feinberg School of Medicine, North­western University in Chicago und Kollegen. Ein Gehtraining zu Hause erscheint einfacher umsetzbar und kostengünstiger. Doch wie effektiv ist diese Alternative im Vergleich zum überwachten Laufbandsport?

Eine Antwort auf diese Frage erhofften sich die Wissenschaftler durch die Metaanalyse von fünf randomisierten kontrollierten Studien aus den Jahren 2009 bis 2022. Die eingeschlossenen PAVK-Patienten waren im Schnitt 69 Jahre alt, mit einem Knöchel-Arm-Index ≤ 0,9. Drei Studien thematisierten ein angeleitetes Laufbandtraining in einem medizinischen Zentrum (370 Teilnehmer), zwei ein eigenverantwortliches Gehtraining zu Hause (349 Teilnehmer).

Sechs-Minuten-Gehstrecke als Studienendpunkt

Der Vergleich der Interventionsgruppen erfolgte jeweils zu nicht-­aktiven Kontrollen. Laufband­interventionen fanden dreimal, Gehtrainings bis zu fünfmal wöchentlich statt. Die Maximaldauer pro Einheit betrug 50 Minuten. Der Zielparameter war bei allen Studien die Veränderung der zurückgelegten Strecke im Sechs-Minuten-Gehtest (erreichbare Wegstrecke innerhalb von sechs Minuten beim Hin- und Herlaufen in einem Korridor).

Die Teilnehmer, die das Training im Zentrum absolviert hatten, legten im Test durchschnittlich 33 m mehr zurück als die Kontrollen. Nach dem Gehtraining zu Hause schafften PAVK-Patienten im Mittel sogar 51 m mehr. Zwischen den beiden Interventionsgruppen ergab sich damit eine signifikante Differenz von 24 m zugunsten des Trainings zu Hause. Im zusätzlich durchgeführten Laufband-Test erzielten die Patienten, die auf dem Gerät trainierten, allerdings eine um 132 m höhere maximale Gehstrecke.

Als Schwächen ihrer Untersuchung räumen die Autoren ein, dass die Resultate unterschiedlicher Studien miteinander verglichen wurden und dass in den Studien mit Heimtraining hocheffektive Interventionen mit wöchentlichem Monitoring und Feedback geprüft wurden. Dennoch finden die Autoren, dass Heimtraining bei PAVK eine Berechtigung als First-Line-Therapie bei Gehbehinderung hat.

Quelle: Thangada ND et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e2334590; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.34590