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Stickstoffdioxid erhöht Sterblichkeit in Städten kurzfristig

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Wie die Forscher weiter berichten, ergab sich eine weitgehend lineare Beziehung zwischen den gemessenen Stickstoffdioxid-Konzentrationen und der Mortalität. Wie die Forscher weiter berichten, ergab sich eine weitgehend lineare Beziehung zwischen den gemessenen Stickstoffdioxid-Konzentrationen und der Mortalität. © iStock/madsci
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Grenzwerte für Stickstoffdioxid in der Luft sollen die Gesundheit der Bevölkerung schützen. Eine aktuelle Auswertung der Mortalität in Abhängigkeit der NO₂-Konzentration in fast 400 Städten weltweit lässt darauf schließen, dass niedrigere Werte effektiver wären.

Für ihre Analyse hat eine internationale Forschergruppe tägliche Messwerte von Luftmessstationen für Stickstoffdioxid sowie für Feinstaub, Ozon, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid aus 398 Städten in 22 Regionen der Welt gesammelt. Die Daten gehen überwiegend bis in die 1990er-Jahre zurück. Insgesamt betrug die mittlere jährliche NO₂-Konzentration über alle Städte hinweg 26,9 µg/m³. Parallel dazu wurden die täglichen Todesfälle in diesen Städten aus offiziellen Quellen erfasst, und zwar getrennt nach Gesamt-, kardiovaskulärer und respiratorischer Ursache – und mit der Stickstoffdioxidkonzentration am jeweiligen Vortag in Beziehung gesetzt.

Dabei zeigte sich, dass pro Zunahme der NO₂-Konzentration um 10 µg/m³ die Gesamtzahl der Todesfälle am Folgetag um 0,46 % stieg. Kardiovaskuläre Todesfälle erhöhten sich um 0,37 % und respiratorisch bedingte um 0,47 %. Die Assoziationen blieben bestehen, als die Daten für andere Umweltschadstoffe adjustiert wurden.

Bisherige Grenzwerte sollten überdacht werden

Wie die Forscher weiter berichten, ergab sich eine weitgehend lineare Beziehung zwischen den gemessenen NO₂-Konzentrationen und der Mortalität auch unterhalb der geltenden Grenzwerte. Diese sollten daher entsprechend überarbeitet werden, fordern sie.

Quelle: Meng X et al. BMJ 2021; 372: n534; DOI: 10.1136/bmj.n534