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Folsäure Suizid-Risiko nach zwei Jahren um 44 % reduziert

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Teilnehmer, denen während der zweijährigen Studiendauer Vitamin B9 verschrieben wurde, trugen ein um 44 % reduziertes Risiko für einen Suizidversuch. Teilnehmer, denen während der zweijährigen Studiendauer Vitamin B9 verschrieben wurde, trugen ein um 44 % reduziertes Risiko für einen Suizidversuch. © natchas– stock.adobe.com
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Um Suizide und Selbstverletzungen zu verhindern gibt es womöglich ein einfaches Mittel: Die Einnahme von Vitamin B9 war in einer amerikanischen Studie mit einem deutlich sinkenden Risiko dafür verbunden.

Zur Suizidprophylaxe gibt es möglicherweise ein einfaches Mittel: die Einnahme von Folsäure. Diesen Schluss legt eine aktuelle Analyse der Krankenkassendaten von knapp 867.000 US-amerikanischen Patienten nahe. Teilnehmer, denen während der zweijährigen Studiendauer Vitamin B9 verschrieben wurde, trugen ein um 44 % reduziertes Risiko für einen Suizidversuch. Dabei zeigte sich eine klare Dosisabhängigkeit. Die Gefährdung war umso geringer, je länger die Folsäure supplementiert wurde. Für jeden Monat der Anwendung ging das Risiko für einen Suizidversuch oder eine absichtliche Selbstverletzung um 5 % zurück. Unter der parallel geprüften Applikation von Vitamin B12 zeigte sich dagegen keine Reduktion des suizidalen Verhaltens, was für einen spezifischen Effekt der Folsäure spricht, so Dr. Robert Gibbons von der University of Chicago und Kollegen. Aufgrund des Designs konnten die Studienautoren allerdings nur eine Assoziation feststellen, keine Kausalität. Für den Nachweis einer ursächlichen Beziehung ist eine randomisierte placebokon­trollierte Studie erforderlich.

Quelle: Gibbons RD et al. JAMA Psychiatry 2022; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2022.2990