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Chronische Sinusitis mit Nasenpolypen Therapie in Deutschland oft unzureichend

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Das Gefahrenpotenzial sollte bei dieser Indikation genauer untersucht werden. (Agenturfoto) Das Gefahrenpotenzial sollte bei dieser Indikation genauer untersucht werden. (Agenturfoto) © iStock/Georgii Boronin
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Viele Patienten mit chronischer Sinusitis und Nasenpolypen erreichen unter der herkömmlichen Therapie keine adäquate Krankheitskontrolle. In den Jahren 2016 bis 2019 wurde diese Diagnose hierzulande bei fast 270.000 Patienten gestellt, was einer Rate von 3.900 Fällen pro Million Einwohner entspricht.

Der mit 81 % weitaus größte Teil der Betroffenen erhielt ein intranasales Glukokortikoid. Immerhin 24 % wurden mit einem oralen Steroid behandelt und 17 % unterzogen sich in den zwölf Monaten nach Diagnose einer endoskopischen Nebenhöhlenoperation, wie eine aktuelle Studie ergab. Den Anteil der Patienten mit schwerem Verlauf, die nicht den erforderlichen Therapieerfolg erzielen, beziffern die Studienautoren um Alexandra Starry von Cytel/Ingress-Health in Wismar auf etwa 200 Menschen pro Million Einwohner.

Steroide bei fehlendem Ansprechen hinterfragen

Gerade in schweren Fällen werden trotz der damit verbundenen Langzeitrisiken noch häufig orale Steroide eingesetzt. Die Wissenschaftler fordern deshalb, das Gefahrenpotenzial bei dieser Indikation genauer zu untersuchen. Dies erscheint besonders dringlich bei Patienten, die keine ausreichende Krankheitskontrolle erreichen.

Quelle: Starry A et al. Allergy 2022; DOI: 10.1111/all.15301