Gut kombiniert gegen Ohrgeräusche Tinnitusbeschwerden fachübergreifend lindern

Autor: Sabine Mattes

Im Rahmen der Studie absolvierten die Teilnehmenden eine sechsmonatige Klangtherapie zur sensorischen Desensibilisierung. Im Rahmen der Studie absolvierten die Teilnehmenden eine sechsmonatige Klangtherapie zur sensorischen Desensibilisierung. © peterschreiber.media – stock.adobe.com

Bei chronischem Tinnitus kann eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT) als Ergänzung zu einer Klangtherapie die Outcomes positiv beeinflussen. In einer Studie mit 111 Tinnitusbetroffenen reduzierte die Kombination aus auditiven und psychologischen Ansätzen nicht nur die Intensität der Ohrgeräusche, sondern steigerte auch die Lebensqualität der Betroffenen.

Im Rahmen der Studie absolvierten die Teilnehmenden eine sechsmonatige Klangtherapie zur sensorischen Desensibilisierung. Diese umfasste ein individuell zugeschnittenes Tinnitus-Masking unter Verwendung von Ambient-Musik mit einer Sitzung (30 min) täglich. Die Hälfte der Kohorte erhielt darüber hinaus zweimal pro Woche eine personalisierte KVT. Diese fokussierte sich auf die positive Veränderung von Denkmustern und neue Bewältigungsstrategien.

Nach sechs Monaten berichteten Teilnehmende der KVT-Gruppe gegenüber den Patientinnen und Patienten ohne Intervention von einer deutlichen Besserung ihrer Symptome, gemessen u. a. über den Tinnitus Handicap Inventory, den Tinnitus Functional Index und die tinnitusbezogene visuelle Analogskala. Die Kombinationstherapie ließ Hörleistung und Sprachverständnis steigen. Gleichzeitig beobachtete das Studienteam positive Effekte auf Lebensqualität sowie Angst- und Depressionssymptome. Insgesamt sprachen mehr Menschen auf die kombinierte Behandlung an als auf die Klangtherapie allein. 

Quelle: Kang Q et al. Am J Otolaryngol 2025; 46: 104700; doi: 10.1016/j.amjoto.2025.104700