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RSV Viren könnten bis ins Rückenmark vordringen

Autor: Sabine Mattes

Auf jeden Fall unterstreiche die aktuelle Studie die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen wie eine Impfung. Auf jeden Fall unterstreiche die aktuelle Studie die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen wie eine Impfung. © freshidea – stock.adobe.com
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Lange Zeit ging man davon aus, dass sich eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) auf die Atemwege beschränkt.

Ergebnissen einer US-amerikanischen Studie zufolge kann das Virus jedoch auch das periphere Nervensystem befallen und bis ins Rückenmark vordringen. Damit stellt die Studie den bisher deutlichsten Zusammenhang zwischen RSV und neurologischen Symptomen bei Kindern her.

Entzündung kann die Nerven schädigen

Im Laborversuch zeigte sich in vitro das Ausmaß der Schädigung an 3D-Kulturen von Zellen des peripheren Nervensystems abhängig von der Viruslast. Das Virus drang direkt in die Nervenzellen ein. Es rief eine Entzündungsreaktion hervor, die von Hypersensitivität bis hin zur neuronalen Schädigung reichte.

Auch wenn RSV in einem weiteren Experiment Neuronen des Rückenmarks nicht direkt infizierte, könnte es theoretisch auf diesem Weg Zugang zum zentralen Nervensystem finden, erläutern die Forscher in einer begleitenden Pressemeldung. So könnte das Virus die Blut-Hirn-Schranke umgehen und ins Gehirn gelangen. Diesen Verdacht gelte es in weiteren Studien zu bestätigen. Auf jeden Fall unterstreiche die aktuelle Studie die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen wie eine Impfung.

Quellen:
1. Pollard KJ et al. Journ Infect Dis 2023; DOI: 10.1093/infdis/jiad596
2. Pressemitteilung Tulane University